BSG - Urteil vom 03.07.2012
B 1 KR 22/11 R
Normen:
AMG (1976) § 25; AMG (1976) § 29; AMG (1976) § 4; AMG (1976) § 62; AMG (1976) § 63b; AMG (1976) § 76; AMG (1976) § 77; SGB V § 12; SGB V § 13; SGB V § 2; SGB V § 27; SGB V § 31; SGB V § 35;
Vorinstanzen:
LSG Chemnitz, vom 20.10.2010 - Vorinstanzaktenzeichen L 1 KR 95/08
SG Dresden, vom 10.07.2008 - Vorinstanzaktenzeichen S 18 KR 372/07

Zulässigkeit von Festbetragsfestsetzungen für Statine in der gesetzlichen Krankenversicherung

BSG, Urteil vom 03.07.2012 - Aktenzeichen B 1 KR 22/11 R

DRsp Nr. 2012/19768

Zulässigkeit von Festbetragsfestsetzungen für Statine in der gesetzlichen Krankenversicherung

1. Versicherte können Vollversorgung mit Arzneimitteln ohne Begrenzung auf den hierfür festgesetzten Festbetrag beanspruchen, wenn aufgrund ungewöhnlicher Individualverhältnisse keine ausreichende Versorgung zum Festbetrag möglich ist. 2. Versicherte erhalten keine ausreichende Arzneimittelversorgung zum Festbetrag, wenn bei ihnen die zu einem Preis bis zur Höhe des Festbetrags erhältlichen Arzneimittel mit überwiegender Wahrscheinlichkeit Nebenwirkungen im Ausmaß einer behandlungsbedürftigen Krankheit verursachen, während ein Arzneimittel, dessen Preis den Festbetrag überschreitet, demgegenüber keine vergleichbaren Nebenwirkungen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit verursacht. 3. Ob Arzneimittel mit überwiegender Wahrscheinlichkeit Nebenwirkungen verursachen, beurteilt sich nach der im Sozialrecht maßgeblichen Theorie der wesentlichen Bedingung.

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Sächsischen Landessozialgerichts vom 20. Oktober 2010 aufgehoben und der Rechtsstreit zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an das Landessozialgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

AMG (1976) § 25; AMG (1976) § 29; AMG (1976) § 4; AMG (1976) § 62; AMG (1976) § 63b; AMG (1976) § 76; AMG (1976) § 77; SGB V § 12; SGB V § 13; SGB V § 2; SGB V § 27; SGB V § 31;