BAG - Urteil vom 09.04.1991
3 AZR 598/89
Normen:
BetrAVG § 1 (Ablösung), § 2, § 7 Abs. 1 Satz 3 Nr. 5, § 7 Abs. 2 Satz 1, Satz 4; BetrVG (1972) § 77 Abs. 4, § 87 Abs. 1 Nr. 10 ; BGB § 242 (Geschäftsgrundlage);
Fundstellen:
AP Nr. 15 zu § 1 BetrAVG
BB 1991, 1796, 2161
DB 1991, 2040
EzA § 1 BetrAVG Nr. 5
NZA 1991, 730
SAE 1992, 343
ZIP 1991, 1157
Vorinstanzen:
ArbG Oldenburg, vom 02.10.1987 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Ca 309/87
II. Landesarbeitsgericht Niedersachsen - Urteil vom 20.9.989 - 2 Sa 844/89 -,

Abbau einer Überversorgung

BAG, Urteil vom 09.04.1991 - Aktenzeichen 3 AZR 598/89

DRsp Nr. 2001/11971

Abbau einer Überversorgung

»1. Der Abbau einer planwidrig eingetretenen Überversorgung rechtfertigt es, den erdienten Teilwert zu schmälern (im Anschluß an BAGE 54, 261, 273 = AP Nr. 9 zu § 1 BetrAVG Ablösung, zu II 3c (1) der Gründe). 2. Das Vertrauen rentennaher Arbeitnehmer auf eine Gesamtversorgung von mehr als 100 % des letzten Nettoeinkommens ist in einem solchen Fall nicht schutzwürdig (im Anschluß an das Urteil des Senats vom 23. Oktober 1990 - 3 AZR 260/89 - zur Veröffentlichung vorgesehen). 3. Eine Begrenzung der Gesamtversorgung auf 100 % der letzten Nettobezüge als aktiver Arbeitnehmer verstößt nicht deshalb gegen das Übermaßverbot, weil bei der Berechnung der maßgeblichen Bezüge das dem aktiven Arbeitnehmer gezahlte Urlaubsgeld unberücksichtigt bleibt.«

Normenkette:

BetrAVG § 1 (Ablösung), § 2, § 7 Abs. 1 Satz 3 Nr. 5, § 7 Abs. 2 Satz 1, Satz 4; BetrVG (1972) § 77 Abs. 4, § 87 Abs. 1 Nr. 10 ; BGB § 242 (Geschäftsgrundlage);

Tatbestand:

Die Parteien streiten darüber, ob die Beklagte die Betriebsrente des Klägers wirksam auf ca. 100 % seiner letzten Nettobezüge begrenzt hat, während zuvor 75 % der letzten Bruttobezüge maßgebend waren.