BAG - Urteil vom 18.11.2009
4 AZR 493/08
Normen:
BGB § 133; BGB § 157; BGB § 242; BGB § 305 Abs. 1; BGB § 305c Abs. 2; BGB § 308 Nr. 4; BGB § 317; BGB § 319 Abs. 1; EGBGB Art. 229 § 5 S. 2; Kirchengesetz der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen zur Regelung des Arbeitsrechts für Einrichtungen der Diakonie (Arbeitsrechtsregelungsgesetz Diakonie - ARRGD - vom 11. Oktober 1997); Arbeitsvertragsrichtlinien der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen für Einrichtungen, die sich dem ARRGD angeschlossen haben (vom 1. Januar 2004 - AVR-K) Teil E § 2;
Fundstellen:
AP BGB § 611 Kirchendienst Nr. 54
NZA 2010, 599
Vorinstanzen:
LAG Niedersachsen, vom 23.04.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 15 Sa 604/07
ArbG Braunschweig, vom 04.04.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Ca 609/06

Auswirkungen einer dynamischen Verweisung die jeweils geltenden Allgemeinen Vertragsbedingungen [Arbeitsvertragsrichtlinien der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen]; Auslegungskriterien; Übergangsregelungen

BAG, Urteil vom 18.11.2009 - Aktenzeichen 4 AZR 493/08

DRsp Nr. 2010/5218

Auswirkungen einer dynamischen Verweisung die jeweils geltenden Allgemeinen Vertragsbedingungen [Arbeitsvertragsrichtlinien der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen]; Auslegungskriterien; Übergangsregelungen

Orientierungssätze: 1. Die dynamische Verweisung auf die jeweils geltenden Allgemeinen Vertragsbedingungen einer kirchlich-diakonischen Einrichtung nebst deren Änderungen und Ergänzungen, die aufgrund des entsprechenden Kirchengesetzes nach Maßgabe eines Arbeitsrechts-Regelungsgesetzes durch den Beschluss einer paritätisch besetzten Arbeitsrechtlichen Kommission konstituiert worden sind, erfasst in der Regel auch die Verfahrensvorschriften, nach denen die Änderungen und Ergänzungen vorzunehmen sind. 2. Enthalten Allgemeine Vertragsbedingungen einen Änderungsvorbehalt, der die jeweilige Änderung einem nicht mit dem Arbeitgeber identischen anderen Gremium zuweist, unterliegen die auf diese Weise geänderten Allgemeinen Vertragsbedingungen nur dann der uneingeschränkten Inhaltskontrolle, wenn das Gremium dem Arbeitgeber zugeordnet werden kann, da nur dann dessen einseitige Änderungsbefugnis vorliegt.