BAG - Urteil vom 24.03.1993
10 AZR 160/92
Normen:
BGB § 611; WestfTVSonderzahlungChemie (Tarifvertrag über eine Jahresleistung in der chemischen Industrie in Westfalen vom 28. Juni 1989) § 8;
Fundstellen:
AP Nr. 152 zu § 611 BGB
BB 1993, 1664
BB 1993, 1664 (Ls)
BB 1994, 494
BB 1994, 503
DB 1993, 2489
EzA § 611 BGB Nr. 102
NZA 1993, 1043
SAE 1994, 351
Vorinstanzen:
LAG Hamm, vom 13.12.1991 - Vorinstanzaktenzeichen 10 Sa 1336/90
ArbG Rheine, vom 08.08.1990 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Ca 210/90

BAG - Urteil vom 24.03.1993 (10 AZR 160/92) - DRsp Nr. 1993/3317

BAG, Urteil vom 24.03.1993 - Aktenzeichen 10 AZR 160/92

DRsp Nr. 1993/3317

»Der Zweck einer betrieblichen oder tariflichen Sonderzahlung, wie er sich allein aus deren Voraussetzungen, Ausschluß- und Kürzungstatbeständen ergibt, kann zwar bei der Auslegung der konkreten Regelung zu berücksichtigen sein, nicht aber weitere Ausschluß- oder Kürzungstatbestände begründen.«

Normenkette:

BGB § 611; WestfTVSonderzahlungChemie (Tarifvertrag über eine Jahresleistung in der chemischen Industrie in Westfalen vom 28. Juni 1989) § 8;

Tatbestand:

Die Klägerin ist seit Juli 1987 als pharmazeutisch-technische Assistentin bei der Beklagten beschäftigt. Auf das Arbeitsverhältnis finden kraft arbeitsvertraglicher Vereinbarung die jeweiligen Tarifverträge für die Angestellten in der chemischen Industrie in Westfalen Anwendung, u.a. auch der Tarifvertrag über eine Jahresleistung in der chemischen Industrie in Westfalen vom 28. Juni 1989, gültig ab 1. August 1989 (im folgenden: TV). In diesem Tarifvertrag heißt es - soweit hier von Interesse - wie folgt.

"§ 2

I. Arbeitnehmer ... erhalten eine Jahresleistung nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen:

Die volle Jahresleistung beträgt

a) für ... Angestellte 100 % eines monatlichen Tarifentgelts

...

II. Teilzeitbeschäftigte erhalten eine Jahresleistung in einer Höhe, die dem Anteil ihrer persönlichen Arbeitszeit im Verhältnis zur regelmäßigen tariflichen Arbeitszeit entspricht.