BVerwG - Urteil vom 14.02.1991
4 C 20.88
Normen:
BauGB § 37 Abs. 1;
Fundstellen:
BRS 52 Nr. 151
BVerwGE 88, 35
Buchholz 406.11 § 37 BBauG Nr. 4
DVBl 1991, 815
DÖV 1991, 741
HGZ 1991, 452
NJW 1992, 1780
NVwZ 1992, 477
NuR 1991, 483
UPR 1991, 308
ZfBR 1991, 176
Vorinstanzen:
VG Stade, vom 14.06.1984 - Vorinstanzaktenzeichen 2 A 363/81
OVG Niedersachsen, vom 16.09.1987 - Vorinstanzaktenzeichen 1 A 19/86

Bauplanungsrecht: Fehlende Anlagenhoheit des Vorhabensträgers i.S. von § 37 BauGB beim Bau eines Richtfunktypenturms innerhalb geschlossener Ortslage

BVerwG, Urteil vom 14.02.1991 - Aktenzeichen 4 C 20.88

DRsp Nr. 1996/9041

Bauplanungsrecht: Fehlende "Anlagenhoheit" des Vorhabensträgers i.S. von § 37 BauGB beim Bau eines Richtfunktypenturms innerhalb geschlossener Ortslage

1. Die höhere Verwaltungsbehörde entscheidet eigenverantwortlich, ob die besondere öffentliche Zweckbestimmung einer Anlage des Bundes oder eines Landes eine Abweichung von baurechtlichen Vorschriften im Sinne von § 37 Abs. 1 BauGB erforderlich macht; ihre Entscheidung unterliegt uneingeschränkter gerichtlicher Kontrolle (wie Beschluß vom 16. Juli 1981 - BVerwG 4 B 96.81 - Buchholz 406.11 § 37 BBauG Nr. 1). 2. Dem Vorhabensträger steht jedenfalls hinsichtlich des konkreten Standorts der Anlage keine "autonome" Entscheidungsbefugnis zu, die im Sinne des Fachplanungsrechts zu einer Einschränkung der gerichtlichen Kontrolldichte führen könnte. 3. Durch Gewichtung der widerstreitenden öffentlichen Belange ist im Einzelfall zu ermitteln, ob ein Vorhaben, das sich nicht im Sinne von § 34 BauGB einfügt, im Sinne von § 37 BauGB erforderlich ist.

Normenkette:

BauGB § 37 Abs. 1;

Gründe:

I.

Die Deutsche Bundespost (Klägerin) begehrt die Zustimmung der Bezirksregierung Lüneburg (Beklagten) für die Errichtung eines Richtfunktypenturms im Innenstadtbereich der Stadt Zeven (Beigeladene).