BVerwG - Urteil vom 01.03.1996
8 C 27.94
Normen:
BauGB § 127 Abs. 2 Nr. 2 § 131 Abs. 1 S. 1 § 242 Abs. 4 S. 1 ; LBO (Landesbauordnung) Nordrhein-Westfalen § 4 Abs. 1 Nr. 1 ;
Fundstellen:
Buchholz 406.11 § 131 BauGB Nr. 102
BWGZ 1996, 364
DÖV 1997, 173
DVBl 1996, 1066
ZfBR 1997, 54
Vorinstanzen:
VG Münster, vom 18.09.1994 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 104/92

Erschließungsbeitragsrecht: Erschließungsbeitrag für sog. zufahrtloses Hinterliegergrundstück

BVerwG, Urteil vom 01.03.1996 - Aktenzeichen 8 C 27.94

DRsp Nr. 2007/4532

Erschließungsbeitragsrecht: Erschließungsbeitrag für sog. zufahrtloses Hinterliegergrundstück

»1. Die Beantwortung der Frage, ob eine von einem unbefahrbaren Wohnweg abzweigende unbefahrbare Verkehrsanlage mit einer - in Nordrhein-Westfalen - nicht weiter als 50 m von der nächsten befahrbaren Straße entfernten Teilstrecke Bestandteil des Wohnweges ist, richtet sich - ausgehend von einer natürlichen Betrachtungsweise - nach dem durch die tatsächlichen Gegebenheiten geprägten Erscheinungsbild (BVerwG DVBl 1996, 1051). 2. Gegen die von § 242 Abs. 4 Satz 1 BauGB angeordnete Rückwirkung bestehen keine durchgreifenden verfassungsrechtlichen Bedenken (BVerwG DVBl 1996, 1051). 3. Ein Grundstück, das ausschließlich an einen zwei Anbaustraßen miteinander verbindenden unbefahrbaren Wohnweg grenzt (sog. zufahrtloses Hinterliegergrundstück), wird durch diesen Wohnweg im Sinne des § 131 Abs. 1 Satz 1 BauGB erschlossen, sofern das Bebauungsrecht eine Erreichbarkeit in Form einer nur fußläufigen Zugänglichkeit für die Bebaubarkeit des Grundstücks ausreichen läßt (im Anschluß an Urteil vom 10. Dezember 1993 - BVerwG 8 C 58.91 - Buchholz 406.11 § 127 BauGB Nr. 71 S. 104 [107 f.] = DÖV 1994, 521).«

Normenkette:

BauGB § 127 Abs. 2 Nr. 2 § 131 Abs. 1 S. 1 § 242 Abs. 4 S. 1 ; LBO (Landesbauordnung) Nordrhein-Westfalen § 4 Abs. 1 Nr. 1 ;

Gründe:

I.