BGH - Urteil vom 09.12.2004
VII ZR 265/03
Normen:
AGBG § 9 Abs. 1 ; BGB § 133 § 157 ;
Fundstellen:
BGHReport 2005, 413
BauR 2005, 539
DB 2005, 1001
MDR 2005, 566
NJW-RR 2005, 458
NZBau 2005, 219
WM 2005, 268
ZfBR 2005, 255
ZfIR 2005, 141
Vorinstanzen:
OLG Hamm, vom 01.07.2003
LG Detmold,

Formularmäßige Vereinbarung der Ablösung des Sicherheitseinbehalts in einem Bauvertrag durch Bürgschaft auf erstes Anfordern

BGH, Urteil vom 09.12.2004 - Aktenzeichen VII ZR 265/03

DRsp Nr. 2005/1215

Formularmäßige Vereinbarung der Ablösung des Sicherheitseinbehalts in einem Bauvertrag durch Bürgschaft auf erstes Anfordern

»a) Die Klausel in Allgemeinen Geschäftsbedingungen eines Bauvertrages, die vorsieht, daß ein Sicherheitseinbehalt von 5 % der Bausumme nur durch eine Bürgschaft auf erstes Anfordern abgelöst werden kann, ist auch in Allgemeinen Geschäftsbedingungen eines öffentlichen Auftraggebers unwirksam (im Anschluß an BGH, Urteil vom 25. März 2004 - VII ZR 453/02, BauR 2004, 1143).b) Eine derartige Klausel kann nicht in der Weise aufrecht erhalten werden, daß der Auftragnehmer berechtigt ist, den Sicherheitseinbehalt durch eine selbstschuldnerische, unbefristete Bürgschaft abzulösen (Bestätigung von BGH, Urteile vom 8. März 2001 - IX ZR 236/00, BGHZ 147, 99, 105 f. und vom 22. November 2001 - VII ZR 208/00, BauR 2002, 463).«

Normenkette:

AGBG § 9 Abs. 1 ; BGB § 133 § 157 ;

Tatbestand:

I. Die klagende Stadt nimmt die beklagte Sparkasse aus einer Bürgschaft auf erstes Anfordern in Anspruch. Die Beklagte verteidigt sich mit dem Einwand, die Sicherungsvereinbarung in dem Bauvertrag sei unwirksam.