OLG Hamm vom 02.11.1993
24 U 21/93
Normen:
HOAI § 20 ;
Fundstellen:
BauR 1994, 535

OLG Hamm - 02.11.1993 (24 U 21/93) - DRsp Nr. 1998/2623

OLG Hamm, vom 02.11.1993 - Aktenzeichen 24 U 21/93

DRsp Nr. 1998/2623

Auf Veranlassung des Auftraggebers erbrachte Änderungsleistungen stellen Grundleistungen dar, die ohne schriftliche Vereinbarung nach den Mindestsätzen zu vergüten sind.

Normenkette:

HOAI § 20 ;

Hinweise:

Sehr streitig: wie hier OLG Hamm, BauR 1993, 633 = NJW-RR 1993, 1175; Frik, DAB 1986, 1201; Motzke, BauR 1994, 570; Neuenfeld, § 4 Rdn. 52; Locher/Koeble/Frik, § 20 Rdn. 12 ff.; Werner/Pastor, 8. Aufl., Rdn. 869.

Die Gegenansicht sieht in der geänderten Planung keine wiederholte Grundleistung, sondern eine Besondere Leistung, die eine schriftliche Honorarvereinbarung voraussetzt: OLG Hamm, BauR 1994, 398 (zu § 64 Abs. 3 Nr. 5 HOAI); Hesse/Korbion/Mantscheff/Vygen, § 15 Rdn. 111; Löffelmann/Fleischmann, 3. Aufl., Rdn. 865; Pott/Dahlhoff, § 15 Rdn. 18; Weyer, BauR 1995, 446; differenzierend: OLG Köln, BauR 1995, 576.

Das Honorar von Änderungsleistungen richtet sich nach den Prozentsätzen der jeweils erbrachten Leistungsphasen. Werden diese nur teilweise erbracht, sind sie anteilig zu kürzen (siehe § 5 Abs. 1 und 2 HOAI). Bei anrechenbaren Kosten unter 50.000 DM kann ein Zeithonorar verlangt werden.

Eine Aufklärungspflicht hinsichtlich der Honorarpflichtigkeit von Änderungsleistungen wird allgemein verneint.

Formularmäßig kann die Vergütungspflicht von Änderungsleistungen nicht ausgeschlossen werden (Werner/Pastor, 8. Aufl., Rdn. 875 m.w.Nachw.).

Fundstellen
BauR 1994, 535