BGH - Urteil vom 11.11.2004
VII ZR 128/03
Normen:
BGB § 634 § 635 (a.F.) ;
Fundstellen:
BGHReport 2005, 490
BauR 2005, 400
MDR 2005, 502
NJ 2005, 126
NJW-RR 2005, 318
NZBau 2005, 158
ZfBR 2005, 178
ZfIR 2005, 190
Vorinstanzen:
OLG Rostock, vom 26.03.2003
LG Neubrandenburg,

Pflicht des Architekten zur Vornahme von Kostenschätzungen, -berechnungen und -ermittlungen

BGH, Urteil vom 11.11.2004 - Aktenzeichen VII ZR 128/03

DRsp Nr. 2004/20437

Pflicht des Architekten zur Vornahme von Kostenschätzungen, -berechnungen und -ermittlungen

»a) Der Architekt schuldet dem Besteller eine zutreffende Beratung über die voraussichtlichen Baukosten. Sind Kostenschätzungen zu besonderen Zwecken, wie zur Unterstützung von Kreditanträgen oder Förderanträgen, unzutreffend, so hat der Architekt im Rahmen der Beratungspflicht darauf hinzuweisen, daß diese Kostenschätzungen keine Grundlage für die Investitionsentscheidung sein können.b) Verfolgt der Architekt mit der Berufung nicht mehr seine Abschlags-, sondern eine Teilschlußforderung, so ist das gemäß § 264 Nr. 3 ZPO nicht als eine Änderung der Klage anzusehen (insoweit Aufgabe von BGH, Urteil vom 5. November 1998 - VII ZR 191/97, BauR 1999, 267).c) Haben die Parteien vereinbart, daß der Architekt Leistungen nach § 15 Abs. 2 HOAI, Leistungsphasen 1 bis 9, zu erbringen hat, so sind die Kostenermittlungen als Teilerfolge geschuldet, die grundsätzlich in den Leistungsphasen erbracht werden müssen, denen sie in der HOAI zugeordnet sind (im Anschluß an BGH, Urteil vom 24. Juni 2004 - VII ZR 259/02, BauR 2004, 1640, 1642; Aufgabe von BGH, Urteil vom 3. Juli 1997 - VII ZR 159/96, BauR 1997, 1067).