BVerwG vom 28.08.1987
4 N 3.86
Normen:
VwGO § 47 Abs. 2; VwGO § 58 Abs. 2; VwGO § 70;
Fundstellen:
BVerwGE 78, 85
BauR 1987, 661
BBauBl 1988, 37
BayVBl 1988, 89
BRS 47 Nr. 185
Buchholz 406.19 Nachbarschutz Nr. 74
DÖV 1988, 32
DRsp V(556)213a
DVBl 1987, 1276
HGZ 1989, 171
JA 1988, 458
JuS 1988, 576
NJW 1988, 839
NVwZ 1988, 348
NuR 1989, 254
StädteT 1988, 281
UPR 1988, 68
ZfBR 1988, 41
Vorinstanzen:
VGH Baden-Württemberg, vom 29.08.1986 - Vorinstanzaktenzeichen 3 S 2276/85

Rechtsschutzbedürfnis im Normenkontrollverfahren; Verlust der Anfechtungsbefugnis bezüglich einer dem Nachbarn erteilten Baugenehmigung

BVerwG, vom 28.08.1987 - Aktenzeichen 4 N 3.86

DRsp Nr. 1992/5406

Rechtsschutzbedürfnis im Normenkontrollverfahren; Verlust der Anfechtungsbefugnis bezüglich einer dem Nachbarn erteilten Baugenehmigung

1. Wer geltend macht, durch eine Baugenehmigung, die ihm zwar nicht vorschriftsmäßig bekanntgegeben worden ist, von der er aber in anderer Weise sichere Kenntnis erlangt hat oder hätte erlangen müssen, in seinen Rechten verletzt zu sein, verliert nach Maßgabe der im Urteil vom 25. Januar 1974 - BVerwG 4 C 2.72 - (BVerwGE 44, 294) aufgestellten Grundsätze seine Anfechtungsbefugnis, wenn er nicht innerhalb der Frist des § 70 i.V.m. § 58 Abs. 2 VwGO Widerspruch einlegt; dies gilt nicht nur für den unmittelbaren Grenznachbarn. 2. Richtet sich ein Normenkontrollantrag gegen Festsetzungen eines Bebauungsplans, zu deren Verwirklichung schon eine unanfechtbare Genehmigung erteilt worden ist, so fehlt dem Antrag das Rechtsschutzbedürfnis, wenn der Antragsteller dadurch, daß der Bebauungsplan für nichtig erklärt wird, seine Rechtsstellung derzeit nicht verbessern kann.

Normenkette:

VwGO § 47 Abs. 2; VwGO § 58 Abs. 2; VwGO § 70;

Gründe:

I.