BGH - Urteil vom 26.10.1972
VII ZR 181/71
Normen:
BGB § 633 Abs. 2 ;
Fundstellen:
BGHZ 59, 365
BauR 1973, 112
NJW 1973, 138
ZfBR 1985, 26
ZfBR 1989, 156, 253
ZfBR 1990, 184, 185

Unverhältnismäßigkeit der Aufwendungen für die Mängelbeseitigung

BGH, Urteil vom 26.10.1972 - Aktenzeichen VII ZR 181/71

DRsp Nr. 1996/14940

Unverhältnismäßigkeit der Aufwendungen für die Mängelbeseitigung

Unverhältnismäßig sind Aufwendungen für die Mängelbeseitigung dann, wenn der damit in Richtung auf die Beseitigung des Mangels erzielte Erfolg bei Abwägung aller Umstände in keinem vernünftigen Verhältnis zur Höhe des dafür gemachten Geldaufwandes steht. Grobes Verschulden fällt erheblich ins Gewicht. Auf die Höhe des Werklohnanspruchs des Bauunternehmers kommt es nicht an.

Normenkette:

BGB § 633 Abs. 2 ;

Hinweise:

Ebenso: BGH, BauR 1995, 540 = NJW 1995, 1836; BauR 1986, 93, 98; OLG Hamm, BauR 1980, 462, 463; OLG Düsseldorf, BauR 1987, 572 = NJW-RR 1987, 1167; BauR 1993, 82 (keine Berufung auf Unverhältnismäßigkeit bei grober Fahrlässigkeit); zum Verschulden noch BGH, NJW 1988, 699.

In Betracht kommen z.B. geringfügige Maßdifferenzen, ohne daß technische Nachteile daraus folgen, unerhebliche Farbabweichungen (BGH, Schäfer/Finnern/Hochstein, § 633 BGB Nr. 70); bloße Schönheitsfehler (OLG Düsseldorf, BauR 1991, 749, 750; OLG Köln, Schäfer/Finnern, Z 2.414.2 Bl. 4); Shadingbefall bei Teppichboden (OLG Düsseldorf, MDR 1991, 250 = NJW-RR 1991, 223).

Der Bauherr hat dem Unternehmer in der Regel zwei Nachbesserungsversuche einzuräumen (BGH, BauR 1982, 493).

Fundstellen
BGHZ 59, 365
BauR 1973, 112
NJW 1973, 138
ZfBR 1985, 26
ZfBR 1989, 156, 253
ZfBR 1990, 184, 185