BGH - Urteil vom 30.06.1983
VII ZR 293/82
Normen:
BGB § 633, § 634, § 635 ;
Fundstellen:
NJW 1983, 2439
ZfBR 1987, 238, 271
ZfBR 1992, 74, 120, 169
ZfBR 1993, 71, 121, 282
ZfBR 1996, 29, 31, 94

Verjährung des Schadensersatzanspruchs gegen den Unternehmer wegen eines schuldhaften, zur Kündigung des Vertrages führenden Verhaltens

BGH, Urteil vom 30.06.1983 - Aktenzeichen VII ZR 293/82

DRsp Nr. 1996/14201

Verjährung des Schadensersatzanspruchs gegen den Unternehmer wegen eines schuldhaften, zur Kündigung des Vertrages führenden Verhaltens

Kündigt der Besteller den Werkvertrag, weil der Unternehmer den Vertragszweck schuldhaft in erheblichem Maße gefährdet hat, so verjährt der aus dem Verhalten des Unternehmers hergeleitete Schadensersatzanspruch des Bestellers aus positiver Vertragsverletzung (etwa auf Erstattung unvermeidlicher Mehraufwendungen zur Fertigstellung des Werkes) in 30 Jahren.

Normenkette:

BGB § 633, § 634, § 635 ;

Hinweise:

Weitere Anwendungsbereiche der positiven Vertragsverletzung sind die Verletzungen von vertraglichen Nebenpflichten.

Weitere Einzelfälle aus der Rechtsprechung (alphabetische Reihenfolge):

- Fortlaufende Bauverzögerung aus positiver Vertragsverletzung: OLG Karlsruhe, BauR 1987, 448;

- Haftung des Lieferanten von unreinem Sand: BGH, WM 1978, 328;

- Haftung für Zurverfügungstellen untauglichen Reinigungsmittels: OLG Frankfurt/M., MDR 1983, 315;

- Hinweise über mögliche Folgen der Bauarbeiten auf andere Werke: OLG München, DB 1974, 1227;

- Hinweispflicht bezüglich Probewerk (Isolierung alten Mauerwerks): OLG Düsseldorf, Schäfer/Finnern, Z 2.0 Bl. 11;

- Hinweispflicht des Dachdeckers zur Vermeidung von Wasserschäden: OLG Hamm, NJW 1989, 233;

- Hinweispflicht für Nachfolgearbeiten: BGH, BauR 1983, 70;