OLG Bremen - Urteil vom 06.11.2003
2 U 69/03
Normen:
BGB § 2106 Abs. 1 § 2112 § 2130 Abs. 1 S. 1 ; ZPO § 935 § 940 ;
Fundstellen:
OLGReport-Bremen 2004, 87

Rechtsstellung des Nacherben

OLG Bremen, Urteil vom 06.11.2003 - Aktenzeichen 2 U 69/03

DRsp Nr. 2004/19532

Rechtsstellung des Nacherben

»1. Veräußert der von der Beschränkung der Verfügungsbefugnis über ein zur Erbschaft gehörendes Grundstück befreite Vorerbe dieses Grundstück und wird der Kaufpreis auf einem Girokonto gutgeschrieben, das der Vorerbe bereits vor dem Erbfall eingerichtet und auch später für nicht mit dem Erbfall in Zusammenhang stehende Rechtsgeschäfte genutzt hat, so kann nach Eintritt des Nacherbfalls der Nacherbe verlangen, dass Verfügungen des Vorerben oder seiner Erben über das Girokonto so lange unterbleiben, bis geklärt ist, in welchem Umfang der auf dem Girokonto vorhandene Haben-Saldo auf aus der Erbschaft stammende Vermögensgegenstände zurückzuführen ist. 2. Den unter 1. dargestellten Anspruch kann der Nacherbe im Verfahren der einstweiligen Verfügung verfolgen. Dabei muss in diesem Verfahren nicht der gesamte Kontenverlauf dargestellt und nachvollzogen werden; es genügt, wenn glaubhaft, d.h. überwiegend wahrscheinlich gemacht wird, dass jedenfalls der Kaufpreis für das veräußerte Grundstück dem vom Vorerben genutzten Girokonto gutgebracht worden ist.«

Normenkette:

BGB § 2106 Abs. 1 § 2112 § 2130 Abs. 1 S. 1 ; ZPO § 935 § 940 ;

Entscheidungsgründe:

I.