OLG Naumburg - Beschluss vom 12.07.2005
14 UF 16/05
Normen:
BGB § 1587a § 1587b ; ZPO § 319 Abs. 1 § 517 § 519 Abs. 1 § 522 Abs. 1 Satz 2 § 525 Satz 1 § 621e Abs. 1, Abs. 3 Satz 2 ;
Vorinstanzen:
AG Wernigerode, vom 24.11.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 11 F 1205/04

Berichtigung des Urteilstenors bei offensichtlich unrichtiger Berücksichtigung von Rentenanwartschaften im Rahmen der Regelung zum Versorgungsausgleich

OLG Naumburg, Beschluss vom 12.07.2005 - Aktenzeichen 14 UF 16/05

DRsp Nr. 2006/899

Berichtigung des Urteilstenors bei offensichtlich unrichtiger Berücksichtigung von Rentenanwartschaften im Rahmen der Regelung zum Versorgungsausgleich

»Geht das Familiengericht von einer auf der ersten Seite einer Rentenauskunft aufgeführten Anwartschaft aus und übersieht, dass auf der Rückseite weitere Daten folgen und die Gesamtanwartschaft wesentlich höher ist, kann der Tenor nach § 319 ZPO berichtigt werden.«

Normenkette:

BGB § 1587a § 1587b ; ZPO § 319 Abs. 1 § 517 § 519 Abs. 1 § 522 Abs. 1 Satz 2 § 525 Satz 1 § 621e Abs. 1, Abs. 3 Satz 2 ;

Entscheidungsgründe:

I.

Die im Urteil des Amtsgerichts Wernigerode vom 24. November 2004 (Bl. 28 - 32 d. A.) getroffene Regelung zum Versorgungsausgleich ist offensichtlich unrichtig und bedarf deshalb gemäß § 319 Abs. 1 ZPO (in Verb. mit § 525 Satz 1 ZPO analog) der jederzeit, also auch nach Rechtskraft der Entscheidung kraft Gesetzes auch von Amts wegen möglichen Korrektur.

Zuständig für die Berichtigung eines Urteils der Vorinstanz ist auch das Rechtsmittelgericht, solange der Rechtsstreit dort, wie hier das Scheidungsverbundverfahren aufgrund der Beschwerde der Bundesknappschaft, schwebt (so nam.: BGH, NJW 1964, 1858; BAG, NJW 1964, 1874; OLG Düsseldorf, MDR 1991, 789).