BGH - Beschluss vom 13.09.2017
XII ZB 497/16
Normen:
BGB § 1775 S. 2; BGB § 1779 Abs. 2 S. 1;
Fundstellen:
AnwBl 2017, 1229
FGPrax 2018, 22
FamRB 2017, 453
FamRZ 2017, 1938
FuR 2017, 669
MDR 2017, 1243
NJW 2017, 3520
ZAR 2018, 279
Vorinstanzen:
AG Aurich, vom 11.07.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 20 F 45/16
OLG Oldenburg, vom 19.09.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 3 WF 184/16

Bestellung eines Rechtsanwalts zum Mitvormund für einen unbegleiteten minderjährigen Flüchtling zur Vertretung in ausländerrechtlichen Angelegenheiten; Vorrang der Einzelvormundschaft

BGH, Beschluss vom 13.09.2017 - Aktenzeichen XII ZB 497/16

DRsp Nr. 2017/14333

Bestellung eines Rechtsanwalts zum Mitvormund für einen unbegleiteten minderjährigen Flüchtling zur Vertretung in ausländerrechtlichen Angelegenheiten; Vorrang der Einzelvormundschaft

Die Bestellung eines Rechtsanwalts zum Mitvormund für einen unbegleiteten minderjährigen Flüchtling zur Vertretung in ausländerrechtlichen Angelegenheiten einschließlich des Asylverfahrens ist auch dann unzulässig, wenn es dem Vormund an (einschlägiger) juristischer Sachkunde fehlt (im Anschluss an Senatsbeschlüsse vom 29. Mai 2013 - XII ZB 530/11 - FamRZ 2013, 1206 und vom 4. Dezember 2013 - XII ZB 57/13 - FamRZ 2014, 472).

Tenor

Die Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss des 3. Zivilsenats - 2. Senat für Familiensachen - des Oberlandesgerichts Oldenburg vom 19. September 2016 wird zurückgewiesen.

Das Verfahren der Rechtsbeschwerde ist gerichtskostenfrei.

Normenkette:

BGB § 1775 S. 2; BGB § 1779 Abs. 2 S. 1;

Gründe

I.

Der im Oktober 2000 geborene Betroffene hat die albanische Staatsangehörigkeit. Er lebte schon früher mit seinen Eltern in Deutschland, wurde aber mit diesen 2004 nach Albanien abgeschoben. Von dort kehrte er 2015 nach Deutschland zurück.