BSG - Urteil vom 22.09.1993
10 RKg 6/93
Normen:
BGB § 1600a S. 1, 2; BKGG § 1 Abs. 1 S. 1; BKGG § 9 Abs. 3 ; SGB I § 45 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BSGE 73, 103
SozR 3-5870 § 9 Nr. 2
Vorinstanzen:
LSG Saarland,

BSG - Urteil vom 22.09.1993 (10 RKg 6/93) - DRsp Nr. 1994/1705

BSG, Urteil vom 22.09.1993 - Aktenzeichen 10 RKg 6/93

DRsp Nr. 1994/1705

» Beim rückwirkenden Kindergeldanspruch eines nichtehelichen Vaters beginnt die Verjährung erst mit der Feststellung der Vaterschaft.«

Normenkette:

BGB § 1600a S. 1, 2; BKGG § 1 Abs. 1 S. 1; BKGG § 9 Abs. 3 ; SGB I § 45 Abs. 1 ;

Gründe:

I. Der Kläger begehrt rückwirkendes Kindergeld unter Berücksichtigung eines nichtehelichen Kindes.

Der Kläger hat die Vaterschaft für sein nichteheliches Kind K., geboren im Januar 1973, im August 1990 anerkannt. Auf seinen noch im selben Monat gestellten Antrag auf erhöhtes Kindergeld berücksichtigte die Beklagte ab Januar 1986 K. als Zählkind und berief sich im übrigen auf Verjährung (Bescheid vom 29. Januar 1991, Widerspruchsbescheid vom 18. Juni 1991).

Das Sozialgericht (SG) hat die Beklagte verurteilt, das Kind K. ab dessen Geburt als Zählkind bei der Kindergeldgewährung zu berücksichtigen (Urteil vom 18. Dezember 1991). Auf die vom SG zugelassene Berufung hat das Landessozialgericht (LSG) das Urteil des SG aufgehoben und die Klage abgewiesen (Urteil vom 21. Januar 1993). Die Vorschrift des § 9 Abs. 3 Bundeskindergeldgesetz (BKGG) gehe den Verjährungsvorschriften des § 45 Abs. 1 Erstes Buch Sozialgesetzbuch (SGB I) nicht vor.