BGH - Beschluss vom 30.04.2014
XII ZB 632/13
Normen:
SGB XII § 1 Abs. 2; SGB XII § 33; SGB XII § 90 Abs. 1; SGB XII § 90 Abs. 3 S. 1; BGB § 1836c Nr. 2; BGB § 1836d; BGB § 1908i Abs. 1 S. 1; VBVG § 1 Abs. 2 S. 1; GG Art. 2 Abs. 1;
Fundstellen:
FGPrax 2014, 161
FamRB 2014, 8
FamRZ 2014, 1188
FuR 2014, 475
MDR 2014, 869
NJW 2014, 2115
Vorinstanzen:
AG Annaberg, vom 10.10.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 2 XVII 5371/09
LG Chemnitz, vom 01.10.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 3 T 604/12

Einsatz einer angemessenen finanziellen Vorsorge für den Todesfall für die Vergütung des Berufsbetreuers als Härte für den Betreuten bei verbindlicher Festlegung der Zweckbindung

BGH, Beschluss vom 30.04.2014 - Aktenzeichen XII ZB 632/13

DRsp Nr. 2014/8534

Einsatz einer angemessenen finanziellen Vorsorge für den Todesfall für die Vergütung des Berufsbetreuers als Härte für den Betreuten bei verbindlicher Festlegung der Zweckbindung

a) Der Einsatz einer angemessenen finanziellen Vorsorge für den Todesfall für die Vergütung des Berufsbetreuers stellt für den Betreuten nur dann eine Härte i.S.v. § 90 Abs. 3 Satz 1 SGB XII dar, wenn die Zweckbindung verbindlich festgelegt ist.b) Bei einer kapitalbildenden Lebensversicherung auf den Todesfall ist diese Voraussetzung in der Regel nicht erfüllt.

Tenor

Auf die Rechtsbeschwerde des weiteren Beteiligten zu 3 wird der Beschluss der 3. Zivilkammer des Landgerichts Chemnitz vom 1. Oktober 2013 aufgehoben.

Die Beschwerde der Betroffenen gegen den Beschluss des Amtsgerichts Annaberg vom 10. Oktober 2012 wird zurückgewiesen.

Das Verfahren ist gerichtsgebührenfrei. Außergerichtliche Kosten werden nicht erstattet.

Beschwerdewert: 717 €

Normenkette:

SGB XII § 1 Abs. 2; SGB XII § 33; SGB XII § 90 Abs. 1; SGB XII § 90 Abs. 3 S. 1; BGB § 1836c Nr. 2; BGB § 1836d; BGB § 1908i Abs. 1 S. 1; VBVG § 1 Abs. 2 S. 1; GG Art. 2 Abs. 1;

Gründe

I.

Die Staatskasse begehrt die Festsetzung einer Betreuervergütung aus dem Vermögen der Betroffenen.