OLG Brandenburg - Beschluss vom 21.06.2023
7 W 38/22
Normen:
FamFG §§ 58 ff.; PStG § 51 Abs. 1 S. 1; EGBGB Art. 19 Abs. 1; EGBGB Art. 19 Abs. 2; Código Civil do Brasil Art. 1597; Código Civil do Brasil Art. 1723 § 1; BGB § 1592 Nr. 2; BGB § 1599 Abs. 2; FamFG § 26;
Vorinstanzen:
AG Potsdam, vom 07.12.2021 - Vorinstanzaktenzeichen III 14/21

Eintragung des Vater in das GeburtenregisterRechtsfolgen der Abgabe einer notariell beurkundeter Vaterschaftserklärung bei einem Kindesvater mit portugiesischer StaatsangehörigkeitZweifelsvorlage bezüglich VaterschaftAnwendung brasilianischen Rechts bezüglich der Vaterschaftsvermutung beim geschiedenen Ehemann

OLG Brandenburg, Beschluss vom 21.06.2023 - Aktenzeichen 7 W 38/22

DRsp Nr. 2023/9023

Eintragung des Vater in das Geburtenregister Rechtsfolgen der Abgabe einer notariell beurkundeter Vaterschaftserklärung bei einem Kindesvater mit portugiesischer Staatsangehörigkeit Zweifelsvorlage bezüglich Vaterschaft Anwendung brasilianischen Rechts bezüglich der Vaterschaftsvermutung beim geschiedenen Ehemann

Soweit ein Dritter die Vaterschaft anerkannt hat und die Mutter dessen Eintragung im Geburtenregister zugestimmt hat, ist entgegen Art. 1597 CCB (Código Civil do Brasil) der weniger als 300 Tage vor der Geburt des Kindes geschiedene brasilianische Ehemann nicht als Kindesvater einzutragen, sondern der Dritte.

Unter Abänderung des Beschlusses des Amtsgerichts Potsdam vom 07.12.2021 wird das Standesamt N... angewiesen, im Geburtenregistereintrag der Betroffenen den Beteiligten zu 3), F... M... F..., geboren am .......1988 in M..., P..., als Vater einzutragen.

Die Kosten des Beschwerdeverfahrens trägt der Beteiligte zu 4).

Der Beschwerdewert wird auf 5.000 € festgesetzt.

Normenkette:

FamFG §§ 58 ff.; PStG § 51 Abs. 1 S. 1; EGBGB Art. 19 Abs. 1; EGBGB Art. 19 Abs. 2; Código Civil do Brasil Art. 1597; Código Civil do Brasil Art. 1723 § 1; BGB § 1592 Nr. 2; BGB § 1599 Abs. 2; FamFG § 26;

Gründe:

I.