BGH - Beschluss vom 18.05.2011
XII ZB 127/08
Normen:
BGB § 1587a Abs. 2 Nr. 4 lit. b; FGG -RG Art. 111 Abs. 1; FGG -RG Art. 111 Abs. 4; VersAusglG § 48 Abs. 1; VersAusglG § 48 Abs. 2;
Fundstellen:
AnwBl 2011, 778
FamRZ 2011, 1214
MDR 2011, 858
NJW-RR 2011, 1299
Vorinstanzen:
AG St. Goar, vom 04.03.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 5 F 77/07
OLG Koblenz, vom 15.07.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 13 UF 179/08

Erfassung der Rechtsanwaltsversorgung der rheinlandpfälzischen Rechtsanwaltskammern durch § 1587a Abs. 2 Nr. 4 lit. b BGB; Berechnung des für den Versorgungsausgleich eines Ehegatten nach dem Ende der Ehezeit maßgeblichen Ausgleichsbetrages aus der ungekürzten Altersrente ohne Versorgungsabschlag

BGH, Beschluss vom 18.05.2011 - Aktenzeichen XII ZB 127/08

DRsp Nr. 2011/11364

Erfassung der Rechtsanwaltsversorgung der rheinlandpfälzischen Rechtsanwaltskammern durch § 1587a Abs. 2 Nr. 4 lit. b BGB; Berechnung des für den Versorgungsausgleich eines Ehegatten nach dem Ende der Ehezeit maßgeblichen Ausgleichsbetrages aus der ungekürzten Altersrente ohne Versorgungsabschlag

a) Die Rechtsanwaltsversorgung der rheinland-pfälzischen Rechtsanwaltskammern unterfällt der Regelung des § 1587 a Abs. 2 Nr. 4 lit. b BGB. b) Wählt der ausgleichspflichtige Ehegatte nach dem Ende der Ehezeit den vorzeitigen Rentenbezug unter Inkaufnahme eines Versorgungsabschlags, errechnet sich der für den Versorgungsausgleich maßgebliche Ausgleichsbetrag aus der ungekürzten Altersrente, die er ohne Versorgungsabschlag mit dem Erreichen der Altersgrenze bezogen hätte.

Die Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss des 13. Zivilsenats - 1. Senat für Familiensachen - des Oberlandesgerichts Koblenz vom 15. Juli 2008 wird auf Kosten des Antragsgegners zurückgewiesen.

Wert des Beschwerdegegenstands: 2.000 €

Normenkette:

BGB § 1587a Abs. 2 Nr. 4 lit. b; FGG -RG Art. 111 Abs. 1; FGG -RG Art. 111 Abs. 4; VersAusglG § 48 Abs. 1; VersAusglG § 48 Abs. 2;

Gründe

I.

Die am 3. November 1946 geborene Antragstellerin (im Folgenden: Ehefrau) und der am 29. Juni 1947 geborene Antragsgegner (im Folgenden: Ehemann) schlossen am 30. Dezember 1982 die Ehe, aus der zwei inzwischen volljährige Kinder hervorgingen.