OLG Naumburg - Beschluss vom 23.07.2001
14 UF 36/01
Normen:
BGB § 1671 Abs. 2 Nr. 2 § 1697 a § 1684 § 1684 Abs. 4, Abs. 1 § 1687 § 1687 Abs. 1 S. 2 § 1629 Abs. 1 S. 3 ; ZPO § 629 a Abs. 2 § 621 Abs. 1 Nr. 2 § 621 e § 621 e Abs. 3 S. 2 § 516 § 519 § 114 § 119 Abs. 1 S. 2 § 92 Abs. 1 § 629 Abs. 3 § 97 Abs. 1 ;
Fundstellen:
FamRZ 2002, 564
Vorinstanzen:
AG Wittenberg, - Vorinstanzaktenzeichen 5 F 517/98

Gemeinsames Sorgerecht - Getrenntleben - Sorgerechtsübertragung - Kindeswohl - Darlegung der Gründe

OLG Naumburg, Beschluss vom 23.07.2001 - Aktenzeichen 14 UF 36/01

DRsp Nr. 2001/11469

Gemeinsames Sorgerecht - Getrenntleben - Sorgerechtsübertragung - Kindeswohl - Darlegung der Gründe

»Eltern sind grundsätzlich zur Konsensbildung verpflichtet. - Formelhafte Äußerungen wie, sie könnten nicht miteinander reden oder nur noch über ihre Anwälte kommunizieren, ist für eine Sorgerechtsübertragung nach § 1671 Abs. 2 Nr. 2 BGB nicht ausreichend. Ebenso wenig steht der Ausübung des gemeinsamen Sorgerechts eine große räumliche Entfernung oder die Tatsache entgegen, dass beide Elternteile lediglich in Nebenpunkten zerstritten sind.«

Normenkette:

BGB § 1671 Abs. 2 Nr. 2 § 1697 a § 1684 § 1684 Abs. 4, Abs. 1 § 1687 § 1687 Abs. 1 S. 2 § 1629 Abs. 1 S. 3 ; ZPO § 629 a Abs. 2 § 621 Abs. 1 Nr. 2 § 621 e § 621 e Abs. 3 S. 2 § 516 § 519 § 114 § 119 Abs. 1 S. 2 § 92 Abs. 1 § 629 Abs. 3 § 97 Abs. 1 ;

Gründe:

I.

Die Parteien schlossen am 15. November 1989 vor dem Standesamt B. zur Heiratsregister-Nr. 1195A/1989 die Ehe.

Aus ihrer Ehe sind die minderjährigen Kinder Fadl D., geboren am 24.12.1988, Zoulfikar D., geboren am 13.04.1994, und Yasser D., geboren am 23.08.1996, hervorgegangen.

Seit Januar 1996 lebten die Parteien getrennt.

Mit Schriftsatz vom 9.11.1998 reichte die Kindesmutter Scheidungsantrag ein, dem sich der Kindesvater mit eigenem Antrag vom 30.04.1999 anschloss.