BayObLG - Beschluß vom 29.01.1996
1Z BR 47/95
Normen:
BGB §§ 1600a, 1630, 1706 Nr. 1, § 1709 Abs. 1 S. 1, § 1837 Abs. 2 S. 1; EGBGB Art. 4, 6, Art. 10 Abs. 1, 4, Art. 10 Abs. 6 (a.F.); FGG § 12 ; GG Art. 6, 103 Abs. 1 ; PStG §§ 21, 30, 45 ; türk. ZGB Art. 312 ; türk. IPRG Art. 17 ;
Fundstellen:
BayObLG-Rp 1996, 38
BayObLGZ 1996, 6
BayObLGZ 1996, Nr. 3
DAVorm 1996, 516
EzFamR aktuell 1996, 147
FGPrax 1996, 62
FamRZ 1996, 1163
ZAR 1996, 95

Gerichtliche Anweisung an einen Amtspfleger

BayObLG, Beschluß vom 29.01.1996 - Aktenzeichen 1Z BR 47/95

DRsp Nr. 1996/22818

Gerichtliche Anweisung an einen Amtspfleger

Ist ein nichteheliches Kind einer Türkin und eines Deutschen vor dem Inkrafttreten (1.7.1993) des Gesetzes zur Änderung asylverfahrens-, ausländer- und staatsangehörigkeitsrechtlicher Vorschriften geboren worden, so unterliegt der Familienname nur dann gemäß Art. 10 Abs. 1 EGBGB türkischem Recht, wenn der gesetzliche Vertreter des Kindes keine andere Rechtswahl getroffen hat. Im Fall des Art. 10 Abs. 6 EGBGB steht die Rechtswahl dem gesetzlichen Vertreter zu. Wird die Feststellung oder die Änderung des Namens eines nichtehelichen Kindes im Rahmen des § 45 PStG begehrt, muß das Gericht den Amtspfleger als gesetzlichen Vertreter des Kindes am Verfahren beteiligen. Das Gericht ist selbst dann nicht befugt, dem Amtspfleger eine Anweisung zu erteilen, wenn die Beantwortung der vom Standesbeamten vorgelegten Zweifelsfrage von einer Amtshandlung des Amtspflegers abhängt.

Normenkette:

BGB §§ 1600a, 1630, 1706 Nr. 1, § 1709 Abs. 1 S. 1, § 1837 Abs. 2 S. 1; EGBGB Art. 4, 6, Art. 10 Abs. 1, 4, Art. 10 Abs. 6 (a.F.); FGG § 12 ; GG Art. 6, 103 Abs. 1 ; PStG §§ 21, 30, 45 ; türk. ZGB Art. 312 ; türk. IPRG Art. 17 ;

Gründe: