LG Berlin - Urteil vom 19.02.1992
4 O 335/91
Normen:
BGB § 985 ; EGBGB Art. 14 Abs. 1 S. 1, Art. 15 Abs. 1, Art. 13 Abs. 1, Türk. ZGB Art. 160 ;
Fundstellen:
FamRZ 1993, 198

LG Berlin - Urteil vom 19.02.1992 (4 O 335/91) - DRsp Nr. 1995/6502

LG Berlin, Urteil vom 19.02.1992 - Aktenzeichen 4 O 335/91

DRsp Nr. 1995/6502

Werden Sachen anläßlich einer Verlobung bzw. Heirat geschenkt, liegt ein familienrechtlicher Vorgang vor, auf welchen nicht das Recht des Lageortes (lex rei sitae), sondern das dafür maßgebliche Statut, also dasjenige der Art. 14 Abs. 1 Nr. 1 i.V.m. Art. 15 Abs. 1 bzw. 13 Abs. 1 EGBGB gilt. Nach diesen Vorschriften gilt für die Ehe bzw. die Verlobung das Recht des Staates, dem beide Ehegatten bzw. Verlobten angehören. Werden einer türkischen Ehefrau anläßlich von Verlobung bzw. Heirat persönliche Geschenke (z.B. Schmuck) gemacht, so wird sie Alleineigentümerin. Auch eine türkische Ehefrau kann ihre eigenen Vermögensinteressen selbständig und unabhängig von ihrem türkischen Ehemann wahrnehmen. Dem steht Art. 160 türk. ZGB nicht entgegen.

Normenkette:

BGB § 985 ; EGBGB Art. 14 Abs. 1 S. 1, Art. 15 Abs. 1, Art. 13 Abs. 1, Türk. ZGB Art. 160 ;
Fundstellen
FamRZ 1993, 198