BGH - Beschluss vom 23.03.2011
XII ZB 436/10
Normen:
BGB § 242; BGB § 1379 Abs. 1; FGG -RG Art. 111 Abs. 1; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 103 Abs. 1; JVEG § 20; JVEG § 21; ZPO § 511;
Fundstellen:
FamRB 2011, 244
MDR 2011, 623
NJW-RR 2011, 998
Vorinstanzen:
OLG Nürnberg, vom 09.08.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 7 UF 652/10
AG Tirschenreuth, vom 16.04.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 1 F 311/08

Prüfung der Gebotenheit einer Zulassung der Berufung durch das Rechtsbeschwerdegericht im Falle einer fehlenden Zulassung der Berufung durch das erstinstanzliche Gericht und einer fehlenden Nachholung durch das Berufungsgericht

BGH, Beschluss vom 23.03.2011 - Aktenzeichen XII ZB 436/10

DRsp Nr. 2011/7278

Prüfung der Gebotenheit einer Zulassung der Berufung durch das Rechtsbeschwerdegericht im Falle einer fehlenden Zulassung der Berufung durch das erstinstanzliche Gericht und einer fehlenden Nachholung durch das Berufungsgericht

Hat das erstinstanzliche Gericht keine Veranlassung gesehen, die Berufung nach § 511 Abs. 4 Satz 1 Nr. 1 ZPO zuzulassen, weil es von einer Beschwer über 600 € ausgegangen ist, und hat das Berufungsgericht diese Entscheidung nicht nachgeholt, obwohl es von einer geringeren Beschwer ausgegangen ist (vgl. BGH Urteil vom 14. November 2007 - VIII ZR 340/06 - NJW 2008, 218 und Beschluss vom 3. Juni 2008 - VIII ZB 101/07 - WuM 2008, 614), kann das Rechtsbeschwerdegericht im Rahmen der Erheblichkeit dieses Verfahrensfehlers prüfen, ob eine Zulassung der Berufung geboten gewesen wäre (im Anschluss an Senatsbeschluss vom 21. April 2010 - XII ZB 128/09 - FamRZ 2010, 964).

Die Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss des 7. Zivilsenats und Senats für Familiensachen des Oberlandesgerichts Nürnberg vom 9. August 2010 wird auf Kosten des Antragstellers verworfen.

Beschwerdewert: 500 Euro

Normenkette:

BGB § 242; BGB § 1379 Abs. 1; FGG -RG Art. 111 Abs. 1; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 103 Abs. 1; JVEG § 20; JVEG § 21; ZPO § 511;

Gründe

I.

Die Parteien streiten um den Anspruch der Antragsgegnerin auf Zugewinnausgleich.