BGH - Beschluss vom 10.01.2018
XII ZB 287/17
Normen:
FamFG § 113 Abs. 1; ZPO § 118 Abs. 2 S. 4; ZPO § 124 Abs. 1 Nr. 2; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 3;
Fundstellen:
FGPrax 2018, 139
FamRB 2018, 149
FamRZ 2018, 605
FuR 2018, 255
MDR 2018, 486
NJW-RR 2018, 257
Vorinstanzen:
AG Augsburg, vom 24.02.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 412 F 2617/15
OLG München, vom 15.05.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 4 WF 465/17

Sanktionscharakter einer wegen unrichtiger Angaben erfolgten Aufhebung der Bewilligung von Prozesskostenhilfe bzw. Verfahrenskostenhilfe bzgl. erneuter Beantragung mit zutreffenden Angaben; Erfolgen der erneuten Bewilligung in diesem Fall nur mit Wirkung ab der erneuten Antragstellung

BGH, Beschluss vom 10.01.2018 - Aktenzeichen XII ZB 287/17

DRsp Nr. 2018/2363

Sanktionscharakter einer wegen unrichtiger Angaben erfolgten Aufhebung der Bewilligung von Prozesskostenhilfe bzw. Verfahrenskostenhilfe bzgl. erneuter Beantragung mit zutreffenden Angaben; Erfolgen der erneuten Bewilligung in diesem Fall nur mit Wirkung ab der erneuten Antragstellung

FamFG § 76 Abs. 1 a) Der Sanktionscharakter einer wegen unrichtiger Angaben erfolgten Aufhebung der Bewilligung von Prozess- bzw. Verfahrenskostenhilfe hindert nicht deren anschließende erneute Beantragung mit zutreffenden Angaben (Fortführung von Senatsbeschluss vom 19. August 2015 - XII ZB 208/15 - FamRZ 2015, 1874).b) Die erneute Bewilligung kann in diesem Fall nur mit Wirkung ab der erneuten Antragstellung erfolgen.

Tenor

Auf die Rechtsbeschwerde der Antragsgegnerin wird der Beschluss des 4. Zivilsenats - Familiensenat - des Oberlandesgerichts München vom 15. Mai 2017 aufgehoben.

Die Sache wird zur erneuten Behandlung und Entscheidung an das Oberlandesgericht zurückverwiesen.

Wert: bis 10.000 €

Normenkette:

FamFG § 113 Abs. 1; ZPO § 118 Abs. 2 S. 4; ZPO § 124 Abs. 1 Nr. 2; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 3;

Gründe

I.