BGH - Beschluss vom 20.02.2013
XII ZB 412/11
Normen:
BGB § 123; BGB § 826; BGB § 1579 Nr. 7; BGB § 1592 Nr. 1; GG Art. 1 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 1;
Fundstellen:
BGHZ 196, 207
FamFR 2013, 237
FamRB 2013, 181
FamRZ 2013, 939
FuR 2013, 3
MDR 2013, 598
NJW 2013, 2108
Vorinstanzen:
AG Wolfenbüttel, vom 05.01.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 21 F 2422/10
OLG Braunschweig, vom 29.06.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 2 UF 30/11

Schadensersatzpflicht der geschiedenen Ehefrau hinsichtlich des von Ehemann geleisteten Unterhalts für das scheineheliche Kind bei Entstehen des Kindes auf Grund eines begangenen Ehebruchs; Auskunftsverpflichtungen der Mutter nach Anfechtung der ehelichen Vaterschaft

BGH, Beschluss vom 20.02.2013 - Aktenzeichen XII ZB 412/11

DRsp Nr. 2013/7123

Schadensersatzpflicht der geschiedenen Ehefrau hinsichtlich des von Ehemann geleisteten Unterhalts für das scheineheliche Kind bei Entstehen des Kindes auf Grund eines begangenen Ehebruchs; Auskunftsverpflichtungen der Mutter nach Anfechtung der ehelichen Vaterschaft

a) Weder ein von der Ehefrau begangener Ehebruch noch das bloße Verschweigen der hieraus folgenden möglichen Nichtvaterschaft gegenüber dem Ehemann führt zu einer Schadensersatzpflicht der (geschiedenen) Ehefrau hinsichtlich des von ihm geleisteten Unterhalts für das scheineheliche Kind (im Anschluss an Senatsurteil vom 19. Dezember 1989 IVb ZR 56/88 FamRZ 1990, 367; Abgrenzung zu Senatsurteilen vom 15. Februar 2012 XII ZR 137/09 FamRZ 2012, 779 und vom 27. Juni 2012 XII ZR 47/09 FamRZ 2012, 1363).b) Die Mutter ist nach Anfechtung der (ehelichen) Vaterschaft grundsätzlich verpflichtet, ihrem (geschiedenen) Ehemann Auskunft darüber zu erteilen, wer ihr während der Empfängniszeit beigewohnt hat (im Anschluss an Senatsurteil BGHZ 191, 259 = FamRZ 2012, 200).c) Ohne Erteilung der Auskunft kann ein Schadensersatzanspruch wegen nicht durchsetzbarer Regressforderung gegen den Erzeuger nicht geltend gemacht werden, weil dieser Schaden ohne die Auskunft nicht beziffert werden kann.

Tenor