BGH - Urteil vom 14.05.2002
XI ZR 81/01
Normen:
BGB § 138 Abs. 1 § 765 ;
Fundstellen:
BKR 2002, 628
FuR 2002, 445
GmbHR 2002, 745
KTS 2003, 96
MDR 2002, 1019
NJW 2002, 2230
WM 2002, 1350
ZIP 2002, 1190
ZfBR 2002, 772
Vorinstanzen:
OLG Dresden,
LG Dresden,

Sittenwidrigkeit einer Ehegattenbürgschaft

BGH, Urteil vom 14.05.2002 - Aktenzeichen XI ZR 81/01

DRsp Nr. 2002/9746

Sittenwidrigkeit einer Ehegattenbürgschaft

»Ein Interesse des Kreditgebers, sich durch einen an sich wirtschaftlich sinnlosen Bürgschafts- oder Mithaftungsübernahmevertrag vor Vermögensverschiebungen zwischen Eheleuten zu schützen, vermag die Sittenwidrigkeit grundsätzlich nur bei einer ausdrücklichen Haftungsbeschränkung zu vermeiden. Das gilt auch für eine vor dem 1. Januar 1999 übernommene Bürgschaft (Aufgabe von BGH WM 1998, 2327, 2329 f.).«

Normenkette:

BGB § 138 Abs. 1 § 765 ;

Tatbestand:

Die Parteien streiten über die Wirksamkeit einer Bürgschaft. Dem liegt folgender Sachverhalt zugrunde:

Mit Vertrag vom 25. Juli 1995 verbürgte sich die Beklagte - Mutter von zwei Kindern und von Beruf Architektin - gegenüber der klagenden Sparkasse bis zum Höchstbetrag von 9,86 Millionen DM. Hauptschuldnerin war die K. GmbH & Co. KG. Deren einziger Kommanditist und alleiniger Gesellschafter der Komplementärin war der Ehemann der Beklagten.