BGH - Urteil vom 10.11.1993
XII ZR 127/92
Normen:
BGB §§ 1569 ff; EGBGB (1986) Art. 18 Abs. 5, Art. 234 § 5 ;
Fundstellen:
BGHR EGBGB Art. 234 § 5 DDR-Scheidung 1
BGHZ 124, 57
DRsp I(166)272a-b
EzFamR EGBGB Art. 18 Nr. 4
FamRZ 1994, 1022
FamRZ 1994, 160
FuR 1994, 175
JuS 1994, 529
MDR 1994, 483
NJ 1994, 171
NJW 1994, 382
RAnB 1994, 95 (Ls)
RAnB 1994, 95
Vorinstanzen:
KG, vom - Vorinstanzaktenzeichen
AG Charlottenburg, vom - Vorinstanzaktenzeichen

Unterhaltsansprüche des in der ehemaligen DDR zurückgebliebenen Ehegatten nach Übersiedlung des Unterhaltsverpflichteten in die Bundesrepublik.

BGH, Urteil vom 10.11.1993 - Aktenzeichen XII ZR 127/92

DRsp Nr. 1994/1269

Unterhaltsansprüche des in der ehemaligen DDR zurückgebliebenen Ehegatten nach Übersiedlung des Unterhaltsverpflichteten in die Bundesrepublik.

»a) Seit dem Inkrafttreten des IPR-Neuregelungsgesetzes 1986 ist Art. 18 Abs. 5 EGBGB n.F. im innerdeutschen Kollisionsrecht der alten Bundesländer analog anwendbar. b) Soweit danach ein in der ehemaligen DDR geschiedener Ehegatte einen Anspruch auf nachehelichen Unterhalt nach §§ 1569 ff BGB erworben hat, weil der Verpflichtete vor dem Beitritt in das Gebiet der damaligen Bundesrepublik übergesiedelt ist, ist dieser Wandel des Status bestehen geblieben und durch den Einigungsvertrag nicht berührt worden (Fortentwicklung von BGHZ 85, 16; 91, 186).«

Normenkette:

BGB §§ 1569 ff; EGBGB (1986) Art. 18 Abs. 5, Art. 234 § 5 ;

Tatbestand:

Die Ehe der Klägerin zu 1 (im folgenden Klägerin) mit dem Beklagten, aus der der am 19. September 1985 geborene Kläger zu 2 hervorging, wurde durch Urteil des Stadtbezirksgerichts Berlin-Prenzlauer Berg vom 22. August 1988 unter Anwendung von DDR-Recht geschieden. Gleichzeitig wurde der Beklagte zu Unterhaltszahlungen für den Kläger zu 2 verurteilt.

Im August 1989 übersiedelte der Beklagte, im November desselben Jahres auch die Klägerin mit dem Kind in das Gebiet der damaligen Bundesrepublik.