BGH - Beschluss vom 27.06.2012
XII ZB 685/11
Normen:
BGB § 1835; VBVG § 1; VBVG § 2; RVG § 1 Abs. 2 S. 1;
Fundstellen:
AnwBl 2012, 851
FGPrax 2012, 255
FamRZ 2012, 1377
FuR 2012, 548
MDR 2012, 1066
NJW 2012, 3307
Vorinstanzen:
AG Chemnitz, vom 10.02.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 3 XVII 4921
LG Chemnitz, vom 23.11.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 3 T 96/11

Vergütung eines anwaltlichen Verfahrenspflegers nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz bei aus Sicht eines Laien einen Rechtsanwalt erfordernden Tätigkeiten

BGH, Beschluss vom 27.06.2012 - Aktenzeichen XII ZB 685/11

DRsp Nr. 2012/15493

Vergütung eines anwaltlichen Verfahrenspflegers nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz bei aus Sicht eines Laien einen Rechtsanwalt erfordernden Tätigkeiten

a) Der anwaltliche Verfahrenspfleger kann gemäß § 1835 Abs. 3 BGB eine Vergütung nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz beanspruchen, soweit er im Rahmen seiner Bestellung solche Tätigkeiten zu erbringen hat, für die ein Laie in gleicher Lage vernünftigerweise einen Rechtsanwalt zuziehen würde (im Anschluss an Senatsbeschluss vom 17. November 2010 - XII ZB 244/10 - FamRZ 2011, 203 Rn. 13 mwN).b) Dieser Aufwendungsersatzanspruch erlischt gemäß § 1835 Abs. 1 Satz 3 BGB, wenn er nicht binnen 15 Monaten nach seiner Entstehung gerichtlich geltend gemacht wird.

Tenor

Die Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss der 3. Zivilkammer des Landgerichts Chemnitz vom 23. November 2011 wird auf Kosten des Beteiligten zu 2 zurückgewiesen.

Beschwerdewert: 2.444 €

Normenkette:

BGB § 1835; VBVG § 1; VBVG § 2; RVG § 1 Abs. 2 S. 1;

Gründe

I.

Der Beteiligte zu 2 verlangt als anwaltlicher Verfahrenspfleger des mittlerweile verstorbenen Betroffenen weitere Vergütung nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz.