BSG - Urteil vom 11.12.2008
B 9/9a VG 1/07 R
Normen:
BGB § 1626; BGB § 1629; BGB § 1793; BGB § 1909; BGB § 1915; BVG § 31 Abs. 1; BVG § 60 Abs. 1 Satz 1; BVG § 60 Abs. 1 Satz 2; BVG § 60 Abs. 1 Satz 3; OEG § 1 Abs. 1 S. 1; SGB I § 36 Abs. 1; SGB VIII § 2 Abs. 2; SGB VIII § 55; SGB VIII § 97 Satz 1; SGB X § 27 Abs. 1 Satz 2; SGG § 67 Abs. 1;
Fundstellen:
FamRZ 2009, 877
Vorinstanzen:
LSG Bayern, vom 13.02.2007 - Vorinstanzaktenzeichen L 15 VG 1/06
SG Bayreuth, vom 01.02.2006 - Vorinstanzaktenzeichen S 10 VG 2/05

Zurechung des Verschuldens des Jugendamts als gesetzlicher Vertreter für sozialrechtlich handlungsunfähiges Kind

BSG, Urteil vom 11.12.2008 - Aktenzeichen B 9/9a VG 1/07 R

DRsp Nr. 2009/4256

Zurechung des Verschuldens des Jugendamts als gesetzlicher Vertreter für sozialrechtlich handlungsunfähiges Kind

Ein sozialrechtlich handlungsunfähiges Kind, das von seinen Eltern sexuell missbraucht worden ist, muss sich ein Verschulden des Jugendamts als gesetzlicher Vertreter erst dann zurechnen lassen, wenn diesem im Rahmen der Personensorge auch das Recht übertragen worden ist, Beschädigtenversorgung nach dem OEG zu beantragen. Die sich aus § 97 Satz 1 SGB VIII ergebende Antragsbefugnis des Jugendamts ist insoweit unerheblich.

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des Bayerischen Landessozialgerichts vom 13. Februar 2007 aufgehoben. Die Sache wird zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an das Landesozialgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

BGB § 1626; BGB § 1629; BGB § 1793; BGB § 1909; BGB § 1915; BVG § 31 Abs. 1; BVG § 60 Abs. 1 Satz 1; BVG § 60 Abs. 1 Satz 2; BVG § 60 Abs. 1 Satz 3; OEG § 1 Abs. 1 S. 1; SGB I § 36 Abs. 1; SGB VIII § 2 Abs. 2; SGB VIII § 55; SGB VIII § 97 Satz 1; SGB X § 27 Abs. 1 Satz 2; SGG § 67 Abs. 1;

Gründe:

I. Die Beteiligten streiten darüber, ob der Kläger auch schon für die Zeit vom 1.6.1997 bis 31.1.2000 Anspruch auf Beschädigtengrundrente nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG) iVm dem Bundesversorgungsgesetz (BVG) hat.