BGH - Beschluß vom 23.06.2004
XII ZB 212/01
Normen:
BGB § 242 § 1587 Abs. 2 ; ZPO § 78 Abs. 2 § 269 Abs. 1 § 608 § 626 ;
Fundstellen:
BGHReport 2004, 1487
FamRZ 2004, 1364
FuR 2005, 32
MDR 2004, 1298
NJW-RR 2004, 1297
Vorinstanzen:
OLG Stuttgart,
AG Tettnang,

Zustimmungsbedürftigkeit der Rücknahme des Scheidungsantrags; Ehezeitende bei Aussetzung oder Stillstand des Scheidungsverfahrens

BGH, Beschluß vom 23.06.2004 - Aktenzeichen XII ZB 212/01

DRsp Nr. 2004/12385

Zustimmungsbedürftigkeit der Rücknahme des Scheidungsantrags; Ehezeitende bei Aussetzung oder Stillstand des Scheidungsverfahrens

»a) Ein Scheidungsantrag kann nach § 269 Abs. 1 ZPO nur mit Zustimmung des Antragsgegners zurückgenommen werden, wenn dessen Prozeßbevollmächtigter im Verhandlungstermin den Standpunkt seiner Partei zum Scheidungsbegehren zu erkennen gegeben und damit zur Hauptsache verhandelt hat.b) Kommt es zur Aussetzung oder zum tatsächlichen Stillstand des Scheidungsverfahrens, leben die Ehegatten aber weiterhin getrennt, kann nach Fortsetzung des Verfahrens nicht - aus Billigkeitsgründen - von einem späteren Ehezeitende gemäß § 1587 Abs. 2 BGB ausgegangen werden (im Anschluß an die Senatsbeschlüsse vom 18. Dezember 1985 - IVb ZB 74/82 - FamRZ 1986, 335 und vom 13. Oktober 1982 - IVb ZB 601/81 - FamRZ 1983, 38).«

Normenkette:

BGB § 242 § 1587 Abs. 2 ; ZPO § 78 Abs. 2 § 269 Abs. 1 § 608 § 626 ;

Gründe:

I. Die am 25. März 1957 geborene Ehefrau (Antragstellerin) und der am 20. Februar 1946 geborene Ehemann (Antragsgegner) haben am 29. September 1977 geheiratet. Seit Juli 1991 leben sie voneinander getrennt.