BGH - Urteil vom 05.06.2008
IX ZR 163/07
Normen:
InsO § 134 ;
Fundstellen:
BB 2008, 1870
BGHReport 2008, 1039
DZWIR 2008, 418
MDR 2008, 1124
NJW-RR 2008, 1628
NZI 2008, 556
VersR 2009, 1634
WM 2008, 1459
ZIP 2008, 1385
ZInsO 2008, 811
ZVI 2008, 343
Vorinstanzen:
LG Hamburg, vom 28.08.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 309 S 41/07
AG Hamburg, vom 25.01.2007 - Vorinstanzaktenzeichen C 144/06

Begriff der Unentgeltlichkeit einer Leistung bei Erfüllung eines gegenseitigen Vertrages

BGH, Urteil vom 05.06.2008 - Aktenzeichen IX ZR 163/07

DRsp Nr. 2008/13487

Begriff der Unentgeltlichkeit einer Leistung bei Erfüllung eines gegenseitigen Vertrages

»Eine Leistung, die der spätere Insolvenzschuldner zur Tilgung einer Forderung des Leistungsempfängers gegen einen Dritten erbringt, ist nicht unentgeltlich, soweit der Empfänger anschließend die von ihm geschuldete ausgleichende Gegenleistung an den Dritten erbringt (Abgrenzung zu BGH, Urt. v. 30. März 2006 - IX ZR 84/05, ZIP 2006, 957).«

Normenkette:

InsO § 134 ;

Tatbestand:

Die Klägerin ist Verwalterin im Insolvenzverfahren über das Vermögen der A. AG (im Folgenden: Schuldnerin oder Insolvenzschuldnerin). Sie begehrt von der Beklagten Zahlung von 1.070,37 EUR aus Insolvenzanfechtung.

Am 5. März 2004 überwies die Schuldnerin von ihrem Geschäftskonto an die Beklagte als Beitrag 2004 für zwei Kfz-Versicherungen 1.614,52 EUR und 1.584,92 EUR. Vertragspartner und Schuldner der Forderung der Beklagten war die S. GmbH & Co. KG; diese beantragte am 11. März 2004 die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen. Der Antrag wurde am 27. Mai 2004 mangels Masse abgewiesen.