OLG Naumburg - Urteil vom 20.02.2002
5 U 153/01
Normen:
BGB § 378 § 873 § 925 § 362 Abs. 1 § 433 Abs. 1 § 873 Abs. 2 ; InsO § 103 § 139 § 103 Abs. 1 § 106 Abs. 1 § 129 Abs. 1 § 130 Abs. 1 § 139 Abs. 2 ; ZPO § 3 § 711 § 97 Abs. 1 § 708 Nr. 10 ;
Fundstellen:
DZWIR 2002, 290
ZInsO 2002, 677
Vorinstanzen:
LG Magdeburg, - Vorinstanzaktenzeichen 4 O 1366/01

OLG Naumburg - Urteil vom 20.02.2002 (5 U 153/01) - DRsp Nr. 2002/11048

OLG Naumburg, Urteil vom 20.02.2002 - Aktenzeichen 5 U 153/01

DRsp Nr. 2002/11048

»1. Ob Erfüllung im Sinne des § 103 Abs. 1 InsO eingetreten ist, ist am Erfüllungsbegriff des § 362 Abs. 1 BGB zu messen. Es kommt daher auf den Eintritt des Leistungserfolges, nicht aber auf die Vornahme von Leistungshandlungen an (Kübler/Prütting-Tintelnot, InsO, Rn. 32 zu § 103; RGZ 85, 402, 404; BGHZ 87, 156, 162). Grundsätzlich muss der Gläubiger den Leistungsgegenstand zur freien Verfügung erhalten (BGH NJW 1996, 1207; ZIP 1998, 2090, 2091). Gesetzliche Erfüllungssurrogate, etwa die Hinterlegung nach § 378 BGB, stehen der Erfüllung nach § 362 Abs. 1 BGB gleich. Bei der Einzahlung des Kaufpreises auf ein Notaranderkonto handelt es sich indes nicht um eine Hinterlegung im Sinne des § 378 BGB.