LSG Hessen - Beschluss vom 03.08.2016
L 5 R 123/15
Normen:
BGB § 394; InsO § 114; InsO § 35; InsO § 36; InsO § 94; InsO § 95; InsO § 96; SGB I § 51 Abs. 2; SGB I § 52; SGB I § 54; SGB IV § 76; SGB IV §§ 28d ff.; SGB VI § 43; SGG § 75 Abs. 2; ZPO §§ 850c ff.;
Fundstellen:
NZI 2017, 296
Vorinstanzen:
SG Marburg, vom 29.01.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 4 R 119/14

Rechtmäßigkeit der Verrechnung einer Beitragsforderung der Krankenkasse mit Erwerbsminderungsrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung im Insolvenzverfahren

LSG Hessen, Beschluss vom 03.08.2016 - Aktenzeichen L 5 R 123/15

DRsp Nr. 2016/16786

Rechtmäßigkeit der Verrechnung einer Beitragsforderung der Krankenkasse mit Erwerbsminderungsrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung im Insolvenzverfahren

1. Eine unter der Pfändungsfreigrenze liegende Erwerbsminderungsrente ist nicht insolvenzbefangen und kann nach §§ 52, 51 Abs. 2 SGB I mit offenen Sozialversicherungsbeiträgen verrechnet werden, ohne dass die Vorschriften der InsO zur Anwendung gelangen.2. Die Krankenkasse ist unabhängig davon berechtigt, die offenen Sozialversicherungsbeiträge in voller Höhe im Insolvenzverfahren zur Tabelle anzumelden.

Tenor

I.

Die Berufung der Klägerin gegen das Urteil des Sozialgerichts Marburg vom 29. Januar 2015 wird zurückgewiesen.

II.

Die Beteiligten haben einander auch für das Berufungsverfahren keine Kosten zu erstatten.

III.

Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

BGB § 394; InsO § 114; InsO § 35; InsO § 36; InsO § 94; InsO § 95; InsO § 96; SGB I § 51 Abs. 2; SGB I § 52; SGB I § 54; SGB IV § 76; SGB IV §§ 28d ff.; SGB VI § 43; SGG § 75 Abs. 2; ZPO §§ 850c ff.;

Gründe

I.

Die Beteiligten streiten um die Rechtmäßigkeit einer von der Beklagten im Auftrag der AOK-Die Gesundheitskasse in Hessen (AOK) vorgenommenen Verrechnung einer Forderung der AOK mit der monatlichen Rente der Klägerin gemäß §§ 51 Abs. 2 und 52 Erstes Buch Sozialgesetzbuch (SGB I).