BGH - Urteil vom 24.06.2014
VI ZR 315/13
Normen:
BGB § 823 Abs. 2; StGB § 14 Abs. 1 Nr. 1; KWG § 32; VO (EG) Nr. 44/2001 Art. 66 Abs. 1;
Fundstellen:
DB 2014, 8
IPRax 2014, 7
MDR 2014, 1081
NZI 2014, 6
WM 2014, 1614
ZIP 2014, 1997
ZIP 2014, 63
ZInsO 2014, 2181
Vorinstanzen:
OLG Braunschweig, vom 27.06.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 8 U 118/12
LG Göttingen, vom 26.06.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 9 O 81/11

Schadensersatz im Zusammenhang mit dem Abschluss eines Vermögensverwaltungsvertrags bei Sitz des Antragsgegners in der Schweiz

BGH, Urteil vom 24.06.2014 - Aktenzeichen VI ZR 315/13

DRsp Nr. 2014/12567

Schadensersatz im Zusammenhang mit dem Abschluss eines Vermögensverwaltungsvertrags bei Sitz des Antragsgegners in der Schweiz

a) Werden gegen das Organ einer Gesellschaft Ansprüche aus unerlaubter Handlung geltend gemacht, so bilden den Gegenstand des Verfahrens nicht ein Vertrag oder Ansprüche aus einem Vertrag im Sinne der Art. 5 Nr. 1 LugÜ I bzw. Art. 5 Nr. 1 Buchst. a LugÜ II. Eine internationale Zuständigkeit kann sich aus Art. 5 Nr. 3 LugGÜ I/II ergeben.b) Beim Schweizer Nachlassverfahren handelt es sich um ein ausländisches Insolvenzverfahren im Sinne des deutschen internationalen Insolvenzrechts (Anschluss an Senatsurteil vom 20. Dezember 2011 - VI ZR 14/11, WM 2012, 852 Rn. 32 ff.).c) Die gerichtliche Bestätigung eines Schweizer Nachlassvertrages wird gemäß § 343 Abs. 2, Abs. 1 Satz 1 InsO im Inland anerkannt.d) Der Verlust der Rechte gegen Mitverpflichtete gemäß Art. 303 Abs. 2 SchKG ist eine Wirkung, die als insolvenzrechtlich zu qualifizieren und daher gemäß § 335 InsO nach Schweizer Recht zu beurteilen ist.

Tenor

Auf die Revisionen der Beklagten wird das Urteil des 8. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Braunschweig vom 27. Juni 2013 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

BGB § 823 Abs. 2; StGB § 14 Abs. 1 Nr. 1; KWG § 32;