BGH - Urteil vom 20.01.2016
VIII ZR 26/15
Normen:
BGB § 305 Abs. 1 S. 1; BGB § 307 Abs. 1 S. 1 Ba., Ch;
Fundstellen:
BB 2016, 523
BB 2016, 851
CR 2016, 285
DAR 2016, 325
MDR 2016, 314
NJW 2016, 8
NZM 2016, 214
WM 2016, 668
ZIP 2016, 474
Vorinstanzen:
LG Köln, vom 17.07.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 88 O 12/14
OLG Köln, vom 20.01.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 15 U 142/14

BGH - Urteil vom 20.01.2016 (VIII ZR 26/15) - DRsp Nr. 2016/3399

BGH, Urteil vom 20.01.2016 - Aktenzeichen VIII ZR 26/15

DRsp Nr. 2016/3399

Ein Stellen von Vertragsbedingungen liegt nicht vor, wenn die Einbeziehung vorformulierter Vertragsbedingungen in einen Vertrag auf einer freien Entscheidung desjenigen beruht, der vom anderen Vertragsteil mit dem Verwendungsvorschlag konfrontiert wird. Dazu ist es erforderlich, dass er in der Auswahl der in Betracht kommenden Vertragstexte frei ist und insbesondere Gelegenheit erhält, alternativ eigene Textvorschläge mit der effektiven Möglichkeit ihrer Durchsetzung in die Verhandlungen einzubringen (Bestätigung von BGH, Urteil vom 17. Februar 2010 - VIII ZR 67/09, BGHZ 184, 259). Danach entfällt ein Stellen von Vertragsbedingungen nicht bereits dann, wenn die vorformulierten Vertragsbedingungen dem anderen Vertragsteil mit der Bitte übersandt werden, Anmerkungen oder Änderungswünsche mitzuteilen. Eine Vertragsstrafenvereinbarung in einem Formularvertrag über die Lieferung von Arzneimitteln, die für Vertragsverletzungen von erheblich unterschiedlichem Gewicht ein und denselben Betrag vorsieht, ist nur wirksam, wenn dieser auch angesichts des typischerweise geringsten Vertragsverstoßes noch angemessen ist (Fortführung von BGH, Urteil vom 7. Mai 1997 - VIII ZR 349/96, NJW 1997, 3233).

Tenor