BGH - Urteil vom 17.02.2005
III ZR 172/04
Normen:
BGB § 193 ;
Fundstellen:
BGHReport 2005, 681
BGHZ 162, 175
DB 2005, 1105
MDR 2005, 798
NJW 2005, 1354
NZM 2005, 391
WM 2005, 753
WuM 2005, 247
ZGS 2005, 152
ZIP 2005, 716
Vorinstanzen:
OLG München, vom 14.01.2004
LG München I,

Ende einer Kündigungsfrist an einem Sonn- oder Feiertag

BGH, Urteil vom 17.02.2005 - Aktenzeichen III ZR 172/04

DRsp Nr. 2005/4257

Ende einer Kündigungsfrist an einem Sonn- oder Feiertag

»§ 193 BGB ist auf Kündigungsfristen weder unmittelbar noch entsprechend anwendbar (Fortführung von BGHZ 59, 265).«

Normenkette:

BGB § 193 ;

Tatbestand:

Die Klägerin unterhält eine deutsche Basketball-Mannschaft, die am Spielbetrieb der Bundesliga teilnimmt; die Beklagte ist ein Telekommunikationsunternehmen, das inzwischen seinen operativen Betrieb eingestellt hat. Unter dem 11./15. Oktober 2001 schlossen die Parteien einen Werbevertrag, der in Ziffer VIII über die Vertragsdauer folgende Bestimmungen enthält:

"a) Die Laufzeit dieses Vertrags beginnt mit seiner Unterzeichnung durch beide Parteien und läuft für die Saison 2001/2002 und 2002/2003, d.h. für die Zeit bis zum 30. Juni 2003.

b) Beide Parteien erhalten allerdings die Möglichkeit, den Vertrag bis zum 30.04.2002 mit einer Frist von einem Monat ohne Angabe von Gründen schriftlich zu kündigen. Sollte diese Kündigung ausgesprochen werden, endet der Vertrag bereits mit dem Ende der Spielzeit 2001/2002."

Mit Schreiben vom 27. März 2002 kündigte die Beklagte das Vertragsverhältnis. Seinerzeit fielen die Osterfeiertage auf den 31. März und 1. April. Zwischen den Parteien ist streitig, ob der Klägerin das Kündigungsschreiben schon am Karsamstag, dem 30. März 2002, oder frühestens am folgenden Dienstag, dem 2. April 2002, zugegangen ist.