OLG Rostock - Urteil vom 29.05.2006
3 U 167/05
Normen:
BGB § 307 § 545 ;
Fundstellen:
NJ 2006, 567
NJW 2006, 3217
NJW 2007, 2064
NZM 2006, 584
NZM 2007, 424
OLGReport-Rostock 2006, 740
ZMR 2006, 692
ZfIR 2006, 778
Vorinstanzen:
LG Stralsund, vom 07.10.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 4 O 157/03

Formularmäßige Abbedingung der Verlängerung eines Mietvertrages

OLG Rostock, Urteil vom 29.05.2006 - Aktenzeichen 3 U 167/05

DRsp Nr. 2007/16789

Formularmäßige Abbedingung der Verlängerung eines Mietvertrages

»Eine Formularklausel, in der die Parteien zwar die Vorschrift unter Nennung des § 545 BGB abbedungen haben, aber weder den Regelungsgehalt, noch die Rechtsfolgen in dieser Formularklausel wiedergegeben haben, verstößt nicht gegen das Transparenzgebot des § 307 BGB (entgegen OLG Schleswig, - 4 RE-Miet 1/93 - 27.03.1995 - ZMR 1996, 254).«

Normenkette:

BGB § 307 § 545 ;

Gründe:

I.

Der Kläger begehrt vom Beklagten Schadensersatz wegen verspäteter Rückgabe von Mieträumen.

Am 23.07.2001 schlossen die Parteien einen auf die Zeit vom 01.08.2001 bis 31.01.2002 befristeten Mietvertrag über Gewerberäume im Hausobjekt des Klägers, S.-Str. 3, B. Die monatliche Miete sollte 1.500 DM netto zzgl. Betriebs- und Heizkostenvorauszahlungen (210 DM) sowie Umsatzsteuer (273,60 DM) - mithin 1.983,60 DM (1.014,20 Euro) - betragen. Die Parteien gingen übereinstimmend davon aus, dass das Mietverhältnis zunächst der Erprobung des Standortes durch den Beklagten dienen sollte.

In § 12 Nr. 9 des Vertrags heißt es:

"Bei Ablauf der Mietzeit findet § 568 BGB für beide Vertragspartner keine Anwendung."

Weiterhin sieht § 20 Nr. 3 des Mietvertrags vor, dass der Beklagte eine Kaution in Höhe von drei Nettomonatsmieten leistet.