BGH - Urteil vom 15.04.2015
VIII ZR 59/14
Normen:
BGB § 133; BGB § 157;
Fundstellen:
BB 2015, 1345
BB 2015, 1548
BGHZ 205, 43
DZWIR 25, 344
MDR 2015, 632
NJW 2015, 8
WM 2015, 2006
ZIP 2015, 1884
Vorinstanzen:
AG Essen, vom 16.07.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 12 C 4/13
LG Essen, vom 16.01.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 10 S 313/13

Rückzahlung von Gasentgelten im Rahmen langjähriger Energielieferungsverträge

BGH, Urteil vom 15.04.2015 - Aktenzeichen VIII ZR 59/14

DRsp Nr. 2015/8650

Rückzahlung von Gasentgelten im Rahmen langjähriger Energielieferungsverträge

a) Bei langjährigen Energielieferungsverträgen, bei denen der Kunde längere Zeit Preiserhöhungen unbeanstandet hingenommen hat und nun auch für länger zurückliegende Zeitabschnitte die Unwirksamkeit der Preiserhöhungen geltend macht, ist die durch die Unwirksamkeit oder die unwirksame Einbeziehung einer Preisanpassungsklausel entstandene Regelungslücke regelmäßig im Wege der ergänzenden Vertragsauslegung dadurch zu schließen, dass der Kunde die Preiserhöhungen, die zu einem den vereinbarten Anfangspreis übersteigenden Preis führen, nicht geltend machen kann, wenn er sie nicht innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren nach Zugang der jeweiligen Jahresabrechnungen, in der die Preiserhöhung erstmals berücksichtigt worden ist, beanstandet hat (Bestätigung der st. Rspr.; vgl. Senatsurteile vom 14. März 2012 - VIII ZR 113/11, BGHZ 192, 372 Rn. 21 ff. [Gas]; vom 15. Januar 2014 - VIII ZR 80/13, NJW 2014, 1877 Rn. 20, 23 [Strom]; vom 24. September 2014 - VIII ZR 350/13, NJW 2014, 3639 Rn. 16 ff. [Fernwärme]; vom 3. Dezember 2014 - VIII ZR 370/13, WM 2015, 306 Rn. 28 ff. [zur fehlenden Einbeziehung einer Preisanpassungsklausel]).