BGH - Urteil vom 29.11.1994
VI ZR 189/93
Normen:
BGB § 276, § 852 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BGHR BGB § 276 Abs. 1 Satz 2 Arzt 3
BGHR BGB § 823 Abs. 1 Arzthaftung 89
BGHR BGB § 852 Abs. 1 Kenntnis 20
BGHR ZPO § 286 Abs. 1 Sachverständigenbeweis 22
DRsp I(125)436b
DRsp I(147)314b
MDR 1995, 482
NJW 1995, 776
VersR 1995, 659
r+s 1995, 180
Vorinstanzen:
OLG Oldenburg,
LG Oldenburg,

Anforderungen an die Sorgfaltspflicht eines Arztes; Verjährung der Schadensersatzansprüche

BGH, Urteil vom 29.11.1994 - Aktenzeichen VI ZR 189/93

DRsp Nr. 1995/3054

Anforderungen an die Sorgfaltspflicht eines Arztes; Verjährung der Schadensersatzansprüche

»a) Die berufsspezifischen Sorgfaltspflichten eines Arztes richten sich in erster Linie nach medizinischen Maßstäben. Der Richter muß daher den berufsfachlichen Sorgfaltsmaßstab mit Hilfe eines medizinischen Sachverständigen ermitteln. Er darf den medizinischen Standard nicht ohne Sachverständigengrundlage allein aus eigener rechtlicher Beurteilung heraus festlegen. b) Im Rahmen des § 852 Abs. 1 BGB trifft den Geschädigten im allgemeinen keine Informationspflicht. Von einem Patienten kann daher grundsätzlich nicht erwartet werden, daß er einen Rechtsanwalt zur weiteren Aufklärung, insbesondere zur Überprüfung von Krankenunterlagen auf ärztliche Behandlungsfehler einschaltet.«

Normenkette:

BGB § 276, § 852 Abs. 1 ;

Tatbestand: