BayObLG - Beschluß vom 27.08.1993
2 ObOWi 280/93
Normen:
StVO § 21a Abs. 1 S. 1, § 23 Abs. 1 S. 2;
Fundstellen:
BayObLGSt 1993, 151
DAR 1994, 282
DRsp II(286)256b
MDR 1994, 197
NJW 1994, 62
NZV 1993, 491
VRS 86, 73
VerkMitt 1994, 50
VersR 1995, 554

BayObLG - Beschluß vom 27.08.1993 (2 ObOWi 280/93) - DRsp Nr. 1994/7112

BayObLG, Beschluß vom 27.08.1993 - Aktenzeichen 2 ObOWi 280/93

DRsp Nr. 1994/7112

Weder § 21a Abs. 1 S. 1 noch § 23 Abs. 1 S. 2 StVO begründen eine eigenständige Verpflichtung des Kfz-Führers, für das Anlegen des Sicherheitsgurtes durch den Beifahrer zu sorgen. Eine Beteiligung an dem vom Beifahrer begangenen Verstoß gegen § 21 a Abs. 1 S. 1 StVO kommt nur dann in Betracht, wenn der Kfz-Führer den Beifahrer in seinem Entschluß, den Sicherheitsgurt nicht anzulegen, bestärkt bzw. diesen Entschluß fördert, festigt oder erleichtert. Außerdem kann eine Beihilfe zur Unterlassungstat des §21 a Abs. 1 S. 1 StVO dadurch geleistet werden, daß es der Kfz-Führer trotz bestehender Erfolgsabwendungspflicht unterläßt, den Ablauf der Tat zu verhindern, zu erschweren, abzuwächen oder für den Täter riskanter zu machen.

Normenkette:

StVO § 21a Abs. 1 S. 1, § 23 Abs. 1 S. 2;
Fundstellen
BayObLGSt 1993, 151
DAR 1994, 282
DRsp II(286)256b
MDR 1994, 197
NJW 1994, 62