BVerwG - Urteil vom 06.11.1997
4 A 16.97
Normen:
NatSchGNatSchG LSA § 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4;
Fundstellen:
BRS 59 Nr. 237
DVBl 1998, 585
DÖV 1998, 338
NJW 1998, 2154
NVwZ 1998, 398
UPR 1998, 150
VRS 95, 472
ZUR 1998, 220
ZfBR 1998, 102

BVerwG - Urteil vom 06.11.1997 (4 A 16.97) - DRsp Nr. 1998/2297

BVerwG, Urteil vom 06.11.1997 - Aktenzeichen 4 A 16.97

DRsp Nr. 1998/2297

»1. § 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 des Naturschutzgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt - NatSchG LSA - schließt die Klagebefugnis eines in Sachsen-Anhalt anerkannten Naturschutzverbandes aus, wenn - bei abstrakter Betrachtung - ein Dritter klagebefugt wäre und dabei die Verletzung der Belange des Naturschutzes geltend machen könnte (vgl. auch BVerwG, Urteil vom 18. Dezember 1987 - BVerwG 4 C 9.86 - BVerwGE 78, 347 und § 39 a NatSchG Bln [Fassung 1983]). 2. Die Klagebefugnis des anerkannten Naturschutzverbandes besteht gemäß § 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 NatSchG LSA auch dann nicht, wenn ein Dritter aufgrund Präklusion gehindert ist, die Verletzung der Belange des Naturschutzes geltend zu machen.«

Normenkette:

NatSchGNatSchG LSA § 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4;

Gründe:

I.

1. Die Beteiligten streiten um die Auslegung des § 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 des Naturschutzgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt - NatSchG LSA - vom 11. Februar 1992 (GVBl S. 108), geändert durch Gesetz vom 24. Mai 1995 (GVBl S. 608). Nach dieser Vorschrift ist ein anerkannter Naturschutzverband nur klagebefugt, wenn ein anderweitiges Klagerecht nach § 42 Abs. 2 VwGO nicht besteht.