BAG - Urteil vom 25.09.1997
8 AZR 288/96
Normen:
BAT § 14 ; BGB §§ 254, 276, 278, 280, 611 286; Landesbeamtengesetz Baden-Württemberg § 96;
Fundstellen:
AP Nr. 111 zu § 611 BGB Haftung des Arbeitnehmers
BB 1998, 749
DB 1998, 476
DRsp VI(604)212b-c
NJW 1998, 1810
NZA 1998, 310
VersR 1998, 895
Vorinstanzen:
I. Arbeitsgericht Freiburg - Urteil vom 12. Februar 1993 - 1 Ca 4/90 -, vom - Vorinstanzaktenzeichen
II. Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg (Freiburg) - Urteil vom 16. November 1995 - 11 Sa 114/93 -, vom - Vorinstanzaktenzeichen

Haftung einer Narkoseärztin, Berufshaftpflichtversicherung

BAG, Urteil vom 25.09.1997 - Aktenzeichen 8 AZR 288/96

DRsp Nr. 1998/1934

Haftung einer Narkoseärztin, Berufshaftpflichtversicherung

»1. Die auch bei grober Fahrlässigkeit des Arbeitnehmers möglichen Haftungserleichterungen (vgl. Urteil des Senats vom 12. Oktober 1989 - 8 AZR 276/88 - BAGE 63, 127 = AP Nr. 97 zu § 611 BGB Haftung des Arbeitnehmers) sind nicht bereits deshalb ausgeschlossen, weil der Arbeitnehmer freiwillig eine. Berufshaftpflichtversicherung abgeschlossen hat, die auch im Falle grober Fahrlässigkeit für den Schaden eintritt. 2. Im Einzelfall können Haftungserleichterungen deshalb ausscheiden, weil der Arbeitnehmer mit besonders grober (gröbster) Fahrlässigkeit handelte.«

Normenkette:

BAT § 14 ; BGB §§ 254, 276, 278, 280, 611 286; Landesbeamtengesetz Baden-Württemberg § 96;

Tatbestand:

Die Parteien streiten darüber, ob die als Ärztin beim Kläger beschäftigte Beklagte zur Erstattung von Zahlungen verpflichtet ist, die der Kläger an die Hinterbliebenen einer bei einer Bluttransfusion verstorbenen Patientin geleistet hat.

Die Beklagte legte 1986 ihr medizinisches Staatsexamen ab. Nach zehnmonatiger Tätigkeit als Assistenzärztin in den Abteilungen Radiologie und Chirurgie verschiedener Krankenhäuser wurde sie vom Kläger ab dem 16. August 1987 befristet zum Zwecke der Weiterbildung zur Ärztin für Anästhesiologie angestellt. Das Arbeitsverhältnis bestimmte sich nach dem BAT.