BVerfG - Beschluß vom 04.09.1997
2 BvR 1152/97
Normen:
GG Art. 10 Abs. 1, Abs. 2 Art. 19 Abs. 4 Satz 1 ; StVollzG § 29 Abs. 3 § 30 Abs. 1 § 109 ;
Vorinstanzen:
LG Augsburg, vom 24.04.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 2 NÖStVK 661/96
OLG München, vom 12.06.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ws 419/97
LG Augsburg, vom 14.05.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 2 NÖStVK 368/96
LG Augsburg, vom 14.05.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 2 NÖStVK 630/96
OLG München, vom 14.07.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ws 475/97
LG Augsburg, vom 18.06.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 2 NÖStVK 238/97
LG Augsburg, vom 24.06.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 2 NÖStVK 217/97
OLG München, vom 01.08.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ws 525/97

Zur offenen Aushändigung von Gerichts- und Behördenpost an Strafgefangene

BVerfG, Beschluß vom 04.09.1997 - Aktenzeichen 2 BvR 1152/97 - Aktenzeichen 2 BvR 1437/97 - Aktenzeichen 2 BvR 1496/97

DRsp Nr. 1999/4878

Zur offenen Aushändigung von Gerichts- und Behördenpost an Strafgefangene

1. Zwar bestehen gewichtige Zweifel, ob die angegriffenen Entscheidungen die Bedeutung und die Tragweite des Brief- und Postgeheimnisses gemäß Art. 10 Abs. 1 GG für die Art und Weise der Übergabe von Behörden- und Gerichtspost an die Gefangenen durch die Justizvollzugsanstalt zutreffend gewürdigt haben.2. Da sich die Vollzugspraxis mittlerweile jedoch geändert hat, handelt es sich bei den Grundrechtseingriffen um in der Vergangenheit zurückliegende Einzelfälle mit der Folge, dass die Annahme der Verfassungsbeschwerden nicht mehr geboten ist.

Normenkette:

GG Art. 10 Abs. 1, Abs. 2 Art. 19 Abs. 4 Satz 1 ; StVollzG § 29 Abs. 3 § 30 Abs. 1 § 109 ;

Gründe:

Die Verfassungsbeschwerden werden gemäß § 93a Abs. 2 BVerfGG nicht zur Entscheidung angenommen. Sie haben weder grundsätzliche Bedeutung noch ist ihre Annahme zur Durchsetzung der in § 90 Abs. 1 BVerfGG genannten Rechte angezeigt (vgl. BVerfGE 90, 22 [24 ff.]).