BGH - Urteil vom 06.03.1991
IV ZR 114/89
Normen:
BGB §§ 160, 812, 883, 994, 990, 1003, 2185, 2191, 2177, 2179 ;
Fundstellen:
BGHR BGB § 1003 Abs. 1 Satz 1 Vermächtnis 1
BGHR BGB § 160 Vermächtnis 1
BGHR BGB § 2179 Verwaltungspflicht 1
BGHR BGB § 2185 Bösgläubigkeit 1
BGHR BGB § 2185 Vorvermächtnis 1
BGHR BGB § 2191 Abs. 1 Belastungsrecht 1
BGHR BGB § 2191 Abs. 1 Verwaltungspflicht 1
BGHR BGB § 2191 Abs. 1 Verwendungen 1
BGHR BGB § 812 Abs. 1 Satz 1 Buchposition 1
BGHR BGB § 883 Abs. 1 Satz 2 Vermächtnisanspruch 1
BGHR BGB § 990 Abs. 1 Vermächtnis 1
BGHR BGB § 994 Abs. 2 Vermächtnis 1
BGHZ 114, 16
EWiR § 2185 BGB 1/91,569
FamRZ 1991, 690
JZ 1991, 986
NJW 1991, 1736
WM 1991, 1347
ZIP 1991, 449
Vorinstanzen:
OLG Koblenz,
LG Koblenz,

Rechte und Pflichten des Vorvermächtnisnehmers

BGH, Urteil vom 06.03.1991 - Aktenzeichen IV ZR 114/89

DRsp Nr. 1996/8281

Rechte und Pflichten des Vorvermächtnisnehmers

»a) Verwendungsersatzansprüche des Vorvermächtnisnehmers gegen den Nachvermächtnisnehmer sind nach § 2185 BGB zu beurteilen, nicht entsprechend §§ 2124 ff. BGB. b) Der Vorvermächtnisnehmer ist dem Nachvermächtnisnehmer auch schon vor dem Anfall des Nachvermächtnisses zu ordnungsmäßiger Verwaltung verpflichtet. c) Zur Kondiktion der Buchposition des Nachvermächtnisnehmers, dessen künftiger Auflassungsanspruch gegen den Vorvermächtnisnehmer im Grundbuch vorgemerkt ist. d) Zum Beginn der Bösgläubigkeit des Vorvermächtnisnehmers.«

Normenkette:

BGB §§ 160, 812, 883, 994, 990, 1003, 2185, 2191, 2177, 2179 ;

Tatbestand:

Die im Jahre 1933 geborene Klägerin ist die Witwe des am 14. Januar 1971 verstorbenen Druckereibesitzers H. (Erblasser). Der im Jahre 1935 geborene Beklagte zu 1) ist sein Sohn aus früherer Ehe und sein (durch Erbschein ausgewiesener) Alleinerbe. Die Beklagten zu 2) bis 4) sind die Kinder des Beklagten zu 1).

In seinem eigenhändigen Testament vom 17. November 1970 hatte der Erblasser seiner Witwe Grundbesitz zugewendet. Dazu heißt es in dem Testament:

"Die Grundstücke mit Haus in K. mit sämtlichem Inventar erbt meine Frau... als Vorerbin. Nach ihrem Tode erbt dasselbe mein Sohn, nach seinem Tode seine Kinder."