OLG Hamm - Urteil vom 07.03.2005
3 U 204/04
Normen:
ZPO § 538 Abs. 2 Nr. 4 § 540 Abs. 1 Nr. 1 ; BGB § 31 § 278 § 823 Abs. 1 § 831 § 844 § 847 § 1922 (a.F.) ;
Vorinstanzen:
LG Bielefeld, vom 15.06.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 4 O 381/02

Schmerzensgeld- und Schadensersatzansprüche der Erben eines nach einer Operation an einem toxischen Schock verstorbenen Patienten

OLG Hamm, Urteil vom 07.03.2005 - Aktenzeichen 3 U 204/04

DRsp Nr. 2006/854

Schmerzensgeld- und Schadensersatzansprüche der Erben eines nach einer Operation an einem toxischen Schock verstorbenen Patienten

Zur Entstehung eines Anspruchs der Erben eines nach einer Nasenoperation an einem septischen Schock bei multiplem Organversagen verstorbenen Patienten auf Ersatz der materiellen und immateriellen Schäden infolge eines ärztlichen Behandlungsfehlers bzw. unvollständiger Aufklärung

Normenkette:

ZPO § 538 Abs. 2 Nr. 4 § 540 Abs. 1 Nr. 1 ; BGB § 31 § 278 § 823 Abs. 1 § 831 § 844 § 847 § 1922 (a.F.) ;

Entscheidungsgründe:

I.

Der am 20.06.1960 geborene y, der Ehemann der Klägerin zu 1) und Vater der Kläger zu 2) und 3), begab sich wegen seit Jahren andauernder Beschwerden mit der Nasenatmung und häufigem Nasenbluten am 23.01.2001 in das städtische Krankenhaus H, dessen Trägerin die Beklagte zu 1) ist. Der Beklagte zu 2), ein HNO-Facharzt, führte dort am 24.01.2001 als Belegarzt des Krankenhauses bei Herrn y eine Nasenoperation in Form einer Korrektur der Nasenscheidewand und der Nasengänge durch. Im Anschluß an die Operation trat eine Nachblutung auf. Am 25.01.2001 kam es zu einem septisch bedingten Kreislaufversagen, so daß Herr y auf die internistische Intensivstation verlegt wurde. Am 13.02.2001 verstarb Herr y an einem septischen Schock bei multiplem Organversagen (sogenanntes Toxic Shock Syndrom, im folgenden: TSS).