BayObLG - Beschluß vom 30.11.1988
1 ObOWi 248/88
Normen:
OWiG § 46 Abs.1; StPO § 137 Abs.1 S.1, § 228 ;
Fundstellen:
BayObLGSt 1988, 179
DAR 1989, 152
DRsp IV(455)117a-c
JZ 1989, 156
NStE Nr. 1 zu § 228 StPO
OLGSt (n.F.) StPO § 228 Nr. 3
VRS 76, 290
VerkMitt 1989, 93

BayObLG - Beschluß vom 30.11.1988 (1 ObOWi 248/88) - DRsp Nr. 1992/6815

BayObLG, Beschluß vom 30.11.1988 - Aktenzeichen 1 ObOWi 248/88

DRsp Nr. 1992/6815

a-c. Mögliche Verpflichtung des Gerichts zur Unterbrechung der Hauptverhandlung aufgrund prozessualer Fürsorgepflicht (b-c) im Falle einer für den Betroffenen nicht vorhersehbaren Verhinderung des Verteidigers, (c) und zwar auch im Verfahren wegen einer nicht schwerwiegenden Ordnungswidrigkeit.

Normenkette:

OWiG § 46 Abs.1; StPO § 137 Abs.1 S.1, § 228 ;

Gründe:

(a) »... Nach § 137 Abs. 1 Satz 1 StPO, § 46 Abs. 1 OWiG kann sich ein Betroff. in jeder Lage des Verfahrens des Beistands eines Verteidigers bedienen. Diese Vorschrift ist Ausdruck des Rechts auf ein faires Verfahren, das auch das Recht umfaßt, sich im Straf- oder (wie hier) im Ordnungswidrigkeitsverfahren von einem gewählten Anwalt seines Vertrauens verteidigen zu lassen (BVerfG, NJW 1975, 1013, 1014).