BGH - Urteil vom 14.03.1961
VI ZR 189/59
Normen:
BGB §§ 107, 242, 254, 823 ;
Fundstellen:
DAR 1961, 138
MDR 1961, 403
NJW 1961, 655
VRS 20, 241
VerkBl 1961, 255
VersR 1961, 284

Einwilligung in Körperverletzung bei Mitfahrt mit einem als fahruntüchtig erkannten Fahrer; Mitverschulden des Geschädigten

BGH, Urteil vom 14.03.1961 - Aktenzeichen VI ZR 189/59

DRsp Nr. 1994/6363

Einwilligung in Körperverletzung bei Mitfahrt mit einem als fahruntüchtig erkannten Fahrer; Mitverschulden des Geschädigten

1. Wer sich als Fahrgast einem als fahruntüchtig erkannten Fahrer eines Kraftfahrzeugs anvertraut, erklärt damit noch nicht eine rechtfertigende Einwilligung in Körperverletzungen, die der Fahrer verursacht. 2. In der Regel ist nach § 254 BGB darüber zu entscheiden, welchen Einfluß es auf die Schadenshaftung hat, daß sich der Geschädigte ohne triftigen Grund einer erkannten Gefahrenlage aussetzte. Das widersprüchliche Verhalten des Geschädigten (venire contra factum proprium) kann dazu führen, ihm einen er auch eine Minderung des Ersatzanspruchs in Betracht kommen.

Normenkette:

BGB §§ 107, 242, 254, 823 ;

Hinweise:

So auch BGH v. 14.3.1961, VRS 20, 247 = MDR 1961, 404 = DAR 1961, 141 = VersR 1961, 427. So auch OLG Bamberg v. 7.2.1952, DAR 1953, 33; OLG Oldenburg v. 1.11.1955, DAR 1956, 296; BGH v. 26.10.1956, VersR 1956, 799; BGH v. 24.9.1957, VRS 13, 401 = DAR 1958, 13; BGH v. 25.2.1958, VersR 1958, 309 = VRS 14, 406. Bei Motorradfahrer: OLG Celle v. 4. 4.1960, MDR 1961, 55: stillschweigender Haftungsausschluß; ebenso LG Kempten v. 13.8.1964, MDR 1965, 42.

Fundstellen
DAR 1961, 138
MDR 1961, 403
NJW 1961, 655
VRS 20, 241
VerkBl 1961, 255
VersR 1961, 284