OLG Stuttgart - Beschluss vom 20.07.2021
9 U 34/21
Normen:
DS-GVO Art. 82; DS-GVO Art. 32 Abs. 1; DS-GVO 15; DS-GVO Art. 5 Abs. 2; DS-GVO Art. 24 Abs. 1; BGB 174;
Vorinstanzen:
LG Stuttgart, vom 11.11.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 14 O 273/20

Darlegungs- und Beweislast bei einem Schadensersatzanspruch gemäß Art. 82 DS-GVO

OLG Stuttgart, Beschluss vom 20.07.2021 - Aktenzeichen 9 U 34/21

DRsp Nr. 2021/16138

Darlegungs- und Beweislast bei einem Schadensersatzanspruch gemäß Art. 82 DS-GVO

Aus der in Art. 5 Abs. 2, 24 Abs. 1 DS-GVO geregelten Rechenschaftspflicht des Verantwortlichen sind keine Beweisregeln für den Schadenersatzanspruch gemäß Art. 82 DS-GVO abzuleiten. Es gelten abgesehen von Art. 82 Abs. 3 DS-GVO, der sich allein auf das Verschuldenserfordernis bezieht, die Beweisregeln des jeweiligen nationalen Prozessrechts. Zur (sekundären) Darlegungslast bei einem behauptetem Verstoß gegen die Anforderungen an einen angemessenen Schutz personenbezogener Daten (Art. 32 Abs. 1 DS-GVO).

Tenor

1.

Die Berufung der Klägerin gegen das Urteil des Landgerichts Stuttgart vom 11.11.2020, Az. 14 O 273/20, wird zurückgewiesen.

2.

Die Klägerin hat die Kosten des Berufungsverfahrens zu tragen.

3.

Dieses Urteil sowie das in Ziffer 1 genannte Urteil des Landgerichts Stuttgart sind ohne Sicherheitsleistung vorläufig vollstreckbar. Die Klägerin kann die Vollstreckung durch die Beklagte gegen Sicherheitsleistung in Höhe von 120 % des insgesamt für die Beklagte vollstreckbaren Betrages abwenden, wenn nicht die Beklagte vor der Vollstreckung Sicherheit in Höhe von 120 % des jeweils zu vollstreckenden Betrages leistet.

4.

Die Revision gegen dieses Urteil wird zugelassen.

Normenkette:

DS-GVO Art. 82; DS-GVO Art. 32 Abs. 1; DS-GVO 15; DS-GVO Art. 5 Abs. 2; DS-GVO Art. 24 Abs. 1; BGB 174;

Gründe

I.

1. 2.