BGH - Urteil vom 04.07.2018
IV ZR 297/16
Normen:
InsO § 21 Abs. 2 S. 1 Nr. 2 2. Alt.; InsO § 80 Abs. 1; InsO § 81 Abs. 1 S. 1; ZPO § 894 S. 1; VVG § 43 Abs. 1; VVG § 45 Abs. 1;
Fundstellen:
DZWIR 2018, 540
MDR 2018, 1274
NJW-RR 2018, 1007
NZI 2018, 794
VersR 2018, 1130
WM 2018, 1417
ZIP 2018, 1506
ZVI 2018, 444
r+s 2018, 488
r+s 2020, 376
Vorinstanzen:
LG Wiesbaden, vom 31.07.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 8 O 85/14
OLG Frankfurt/Main, vom 21.09.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 7 U 142/14

Ersetzen der erforderlichen Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters durch die Verurteilung des Schuldners zur Abgabe einer Willenserklärung

BGH, Urteil vom 04.07.2018 - Aktenzeichen IV ZR 297/16

DRsp Nr. 2018/9327

Ersetzen der erforderlichen Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters durch die Verurteilung des Schuldners zur Abgabe einer Willenserklärung

ZPO § 894 Satz 1 Die Verurteilung des Schuldners zur Abgabe einer Willenserklärung gemäß § 894 Satz 1 ZPO ersetzt nicht die nach § 21 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 Alt. 2 InsO erforderliche Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters.

Tenor

Auf die Revision des Klägers - und unter Zurückweisung des Rechtsmittels im Übrigen - wird das Urteil des 7. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 21. September 2016 im Kostenpunkt aufgehoben und im Weiteren wie folgt geändert:

Die Berufung der Beklagten gegen das Urteil der 8. Zivilkammer des Landgerichts Wiesbaden vom 31. Juli 2014 wird mit der Maßgabe zurückgewiesen, dass die Beklagte lediglich Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem jeweiligen Basiszinssatz zu zahlen hat.

Die Beklagte trägt die Kosten der Rechtsmittelverfahren.

Normenkette:

InsO § 21 Abs. 2 S. 1 Nr. 2 2. Alt.; InsO § 80 Abs. 1; InsO § 81 Abs. 1 S. 1; ZPO § 894 S. 1; VVG § 43 Abs. 1; VVG § 45 Abs. 1;

Tatbestand

Der Kläger macht als Insolvenzverwalter über das Vermögen einer GmbH (im Folgenden: Schuldnerin) Ansprüche aus einer Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung geltend.