Kosten

Autor: Christian Sitter

Kostenentscheidung nicht selbständig anfechtbar

Mit Einstellungsbeschluss ist zugleich über die Kosten (die reinen Gerichtskosten und gerichtlichen Auslagen) sowie über die notwendigen Auslagen (Parteiauslagen, insbesondere Rechtsanwaltsgebühren) gem. den §§ 464 Abs. 1 und 2, 467 Abs. 1 und 4 StPO i.V.m. § 46 Abs. 1 OWiG zu entscheiden. Die Kostenentscheidung ist nicht selbständig anfechtbar (LG Gera, Urt. v. 20.02.2003 - 2 QS 66/03, NZV 2003 436; OLG Dresden, Beschl. v. 02.02.2006 - Ss (OWi) 23/06 und 3 Ws, OLG-NL 2006, 263; Rebmann/Roth/Herrmann, OWiG, 32. Aufl. 2022, § 47 Anm. 36a). Die Unanfechtbarkeit der Hauptentscheidung hat auch die Unanfechtbarkeit der Auslagenentscheidung zur Folge, vgl. § 464 Abs. 3 Satz 1 zweiter Halbsatz StPO i.V.m. § 46 OWiG (LG Darmstadt, Urt. v. 22.04.1992 - 12 QS 273/92-2 OWiG, DAR 1993, 37). Bei unterbliebener Entscheidung über die Auslagen des Betroffenen hat dieser sie selber zu tragen (Göhler, OWiG, 18. Aufl. 2021, § 47 Anm. 54; Rebmann/Roth/Herrmann, OWiG, 32. Aufl. 2022, § 47 Anm. 36a). Gegen den Bescheid der Bußgeldstelle, die notwendigen Auslagen des Betroffenen nicht zu tragen, kann gerichtliche Entscheidung beantragt werden (AG Bielefeld, Beschl. v. 25.01.2005 - 8 OWi 220/05, NZV 2006, 168).

Doppelte Anhörungspflicht