Kostenentscheidung nicht selbständig anfechtbar
Mit Einstellungsbeschluss ist zugleich über die Kosten (die reinen Gerichtskosten und gerichtlichen Auslagen) sowie über die notwendigen Auslagen (Parteiauslagen, insbesondere Rechtsanwaltsgebühren) gem. den §§ 464 Abs. 1 und 2, 467 Abs. 1 und 4 StPO i.V.m. § 46 Abs. 1 OWiG zu entscheiden. Die Kostenentscheidung ist nicht selbständig anfechtbar (LG Gera, Urt. v. 20.02.2003 - 2 QS 66/03, NZV 2003 436; OLG Dresden, Beschl. v. 02.02.2006 - Ss (OWi) 23/06 und 3 Ws, OLG-NL 2006, 263; Rebmann/Roth/Herrmann, OWiG, 32. Aufl. 2022, § 47 Anm. 36a). Die Unanfechtbarkeit der Hauptentscheidung hat auch die Unanfechtbarkeit der Auslagenentscheidung zur Folge, vgl. § 464 Abs. 3 Satz 1 zweiter Halbsatz StPO i.V.m. § 46 OWiG (LG Darmstadt, Urt. v. 22.04.1992 - 12 QS 273/92-2 OWiG, DAR 1993, 37). Bei unterbliebener Entscheidung über die Auslagen des Betroffenen hat dieser sie selber zu tragen (Göhler, OWiG, 18. Aufl. 2021, § 47 Anm. 54; Rebmann/Roth/Herrmann, OWiG, 32. Aufl. 2022, § 47 Anm. 36a). Gegen den Bescheid der Bußgeldstelle, die notwendigen Auslagen des Betroffenen nicht zu tragen, kann gerichtliche Entscheidung beantragt werden (AG Bielefeld, Beschl. v. 25.01.2005 - 8 OWi 220/05, NZV 2006, 168).
Doppelte Anhörungspflicht